„China hat langfristige strategische Interessen“

Joachim von Amsberg war auf Kurzbesuch in Wien. Die Entwicklungsbank AIIB nennt er ein Start-up mit 100 Milliarden Dollar Kapital.
Joachim von Amsberg war auf Kurzbesuch in Wien. Die Entwicklungsbank AIIB nennt er ein Start-up mit 100 Milliarden Dollar Kapital.(c) Valerie Voithofer
  • Drucken

Seit drei Jahren gibt es die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank (AIIB). Der Deutsche Joachim von Amsberg ist deren Vizepräsident. Mit der „Presse“ sprach er über Chinas Pläne, Transparenz und den Unterschied zur Weltbank.

Die Presse: Jetzt gibt es die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank (AIIB) seit knapp drei Jahren. Sind die Kinderkrankheiten bereits überwunden?

Joachim von Amsberg: Ich bin seit fast dem Anfang dabei. Es ist natürlich eine ungewöhnliche Konstellation. Auf der einen Seite agieren wir wie eine große existierende Bank, wie die Weltbank, aber gleichzeitig sind wir eben noch ein Start-up.

Ein von China dominiertes Start-up, das als Pendant zur amerikanisch dominierten Weltbank dienen soll.

Die Bank wurde 2015 von den 57 Gründungsmitgliedern, darunter auch Österreich, gegründet. Alle Mitgliedsländer einschließlich China wollen eine multilaterale, transparente Governance. Nicht zuletzt auch, weil China diese Bank als Instrument ansieht, um Anerkennung zu gewinnen. Um zu beweisen, dass es so eine Bank verantwortungsvoll führen kann. China hat also langfristige strategische Eigeninteressen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Cosco-Container in Jinzhou
Außenpolitik

Wie Österreich von Chinas Seidenstraße profitiert

Die chinesische Staatsreederei Cosco, die als eine der größten Reedereien weltweit am griechischen Hafen Piräus beteiligt ist, könnte sich auch in Kärnten einkaufen. Im April reist eine Delegation aus Wien nach Peking.
Außenpolitik

Chinas Präsident Xi Jinping auf italienischer Shoppingtour

Italien und China wollen wirtschaftlich noch enger kooperieren. Am Samstag unterzeichnet Rom ein Memorandum mit Staatschef Xi – als erstes G7-Land.
Symbolbild Hafen Genua.
Außenpolitik

Chinas große Liebe fürs Made in Italy

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Rom und Peking sind schon seit Jahrzehnten sehr eng.
International

Kurz: China sollte nicht mehr als Entwicklungsland behandelt werden

Der Bundeskanzler fordert beim EU-Gipfel einen faireren Wettbewerb mit der Volksrepublik. Heute soll der Umgang der EU-Staaten mit dem aufstrebenden Land beraten werden.
Leitartikel

Genosse Xi zu Besuch bei seinen „lieben italienischen Freunden“

Peking hat es bisher gut verstanden, die EU auseinanderzudividieren. Jetzt gibt es immerhin ein EU-Papier, das China als „strategischen Rivalen“ benennt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.