Malaria in Blutkonserve: "Wir haben noch keinen Namen"

Archivbild: Das Elisabethinenspital
Archivbild: Das Elisabethinenspital APA/GERT EGGENBERGER
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Nach dem Tod einer 86-jährigen Kärntnerin, die sich über eine Bluttransfusion mit Malaria infiziert haben soll, laufen die Ermittlungen. Ein Spender habe "keinerlei Motivation, zu lügen", heißt es vom Roten Kreuz.

Im Fall einer 86-jährigen Kärntnerin, die mit einer Bluttransfusion mit Malaria infiziert worden und daran gestorben ist, wartet die Staatsanwaltschaft Klagenfurt noch auf Informationen zu der Person, die das Blut gespendet hat. "Wir haben noch keinen Namen", sagte Staatsanwaltschaftssprecherin Tina Frimmel-Hesse am Freitag.

Das Rote Kreuz hat den Vorfall den Gesundheitsbehörden gemeldet. Intentionen, selbst mit der betroffenen Person Kontakt aufzunehmen, gebe es nicht, hieß es am Freitag. "Wir haben alles gemeldet, das wird jetzt ausgewertet werden", sagte der ärztliche Leiter der Blutspendezentrale, Albert Sima.

Malaria-Restrisiko gering

Das Thema Blutsicherheit werde auf europäischer Ebene behandelt, so Sima, diese Vorgaben würden dann in nationales Recht übernommen. Er rechnet jedenfalls eher nicht damit, dass aufgrund des Kärntner Falles bei Blutspenden eine Testung auf Malaria vorgeschrieben wird. Die Sicherheit sei auch so sehr hoch, betonte Sima. Für Malaria habe es eine Erhebung in Kanada gegeben, die ein Restrisiko von eins zu vier Millionen ergeben habe. "Und das nur mit den Fragebögen."

Man müsse auch in Betracht ziehen, dass das Blutspenden durch Freiwillige erfolge, unterstrich Sima. "Der Spender hat ja keinerlei Motivation, zu lügen, warum sollte er das tun?" Er wies auch darauf hin, dass die Erhebung mittels Fragebögen von den Spendern offenbar sehr ernst genommen wird. Denn nur ein ganz geringer Anteil der Blutspenden falle bei der Durchführung der vorgeschriebenen Tests durch.

(APA)

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