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Weltjournal

Neuseeland: "Wir sind eins mit unseren muslimischen Schwestern"

Viele Neuseeländerinnen nahmen am Freitag mit Kopftüchern an der Trauerfeier für die Terroropfer in Christchurch teil.
Viele Neuseeländerinnen nahmen am Freitag mit Kopftüchern an der Trauerfeier für die Terroropfer in Christchurch teil.(c) APA/AFP/WILLIAM WEST
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Am Freitag fand eine Feier für die 50 Menschen statt, die vor einer Woche beim rechtsextremen Terroranschlag auf zwei Moscheen ermordet worden waren. Teilnehmerinnen trugen als Zeichen der Solidarität einen Hijab.

Christchurch. Gamal Fouda schaute in die Augen des Attentäters, der wie besessen auf die Betenden und Flüchtenden in der al-Nour-Moschee feuerte und sich dabei filmte. Exakt eine Woche nach dem rechtsextremen Anschlag mit 50 Toten blickt der Imam auf rund 15.000 Menschen, die sich am Freitag im Stadtpark von Christchurch vor der noch immer gesperrten Moschee versammelt haben. Die meisten sind keine Muslime, tragen aber Tücher um den Kopf.

Mit zwei Schweigeminuten wurde am Freitag im Park und in ganz Neuseeland um 13.32 Uhr der Opfer des Attentats gedacht. Auch der gesungene Gebetsaufruf wurde live auf allen Sendern übertragen. „Islamophobie tötet“, begann der Imam seine Ansprache und dankte Neuseeland – „für eure Trauer, euren Haka, eure Blumen, eure Liebe“. Er wandte sich an Premierministerin Jacinda Ardern: „Danke, dass Sie uns mit einem simplen Tuch geehrt haben.“

Am Tag nach dem Anschlag hatte Ardern einen schwarzen Hijab angelegt, um die Angehörigen der Opfer zu besuchen. In einem der säkularsten Länder der Welt sandte ihr stoffumrahmtes, von Schock und Trauer gezeichnetes Gesicht eine starke Botschaft der Solidarität aus. Die Geste berührte, und in die Trauer des Vier-Millionen-Staates mischte sich Stolz: So sind wir.