Spekulationen um Jesu Festnahme in Gethsemane

Judaskuss im Garten Gethsemane: das Signal für die Festnahme Jesu.
Judaskuss im Garten Gethsemane: das Signal für die Festnahme Jesu.Uffizien/gemeinfrei
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Gab es einen Mordvorsatz der Pharisäer bei der Gefangennahme? Jetzt wird Kritik an der Übersetzung der ursprünglichen griechischen Handschriften laut.

Keine Kritik an der Bibel, aber starke Zweifel an der exakten Übersetzung der ursprünglichen griechischen Handschriften ins Lateinische und darauf folgend in die gegenwärtigen Sprachen. Der Theologe Hans Förster ortet in der seit dem frühen Mittelalter bestehenden religiösen Judenfeindschaft des Christentums (Antijudaismus) den Ausgangspunkt für die vom griechischen Text abweichenden Verschärfungen, in denen den Pharisäern bei der Festnahme Jesu explizit der Mordvorsatz zugeschrieben wird. „Es wird Zeit für einen Neustart“, sagt Förster.

Dabei ist der Theologe eher „zufällig über dieses Thema gestolpert“. Nach seiner Promotion 1997 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Uni Wien forschte er in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, ab 2010 verglich er im Zuge des Forschungsprojekts „Editio Critica Maior des Neuen Testaments“ einige frühe Handschriften der Bibeltexte mit der lateinischen Vulgata. Im multinationalen Forschungsvorhaben, das auch vom Forschungsförderungsfonds FWF unterstützt wird, sind die Universitäten Münster und Birmingham (GB) sowie weitere Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Griechenland eingebunden.

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