Die kommende Weltordnung

Welt in Bewegung: Die Trumps geben das Tempo vor, die Macrons wollen mithalten.
Welt in Bewegung: Die Trumps geben das Tempo vor, die Macrons wollen mithalten.(c) REUTERS (Jonathan Ernst)
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Höchste Zeit, die geopolitische Wahrheit anzuerkennen. Die lautet: Die USA bleiben noch lang Nummer eins. Aber China und Russland wollen mitspielen. Und was will Europa?

Die Welt ist in Bewegung geraten. Auf der Bühne der Welt steht wieder „Geopolitik“ auf dem Spielplan. Dabei war alles nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs so stabil geordnet. Es gab die Erste, die Zweite und die Dritte Welt. Dann hat sich die Zweite der Ersten ergeben, und der Dritten wurde versprochen, dass sie mit etwas mehr Demokratie und Marktwirtschaft der Ersten ähnlich werden könnte. Heute scheint hingegen vielen, dass die Welt aus den Fugen geraten ist und wieder in eine möglichst stabile Ordnung gebracht werden sollte.

Die multilaterale Weltordnung, wie sie nach 1945 entworfen wurde, scheint den Trumps, Xi Jinpings und Putins dieser Welt nicht mehr zu entsprechen. Was sie erstaunlicherweise in ihrer Kritik verbindet, ist der Vorwurf, dass die Weltordnung zu „liberal“ sei – zu liberal für den kapitalistischen Trump, zu liberal für den kommunistischen Xi Jinping und zu liberal für den illiberalen Demokraten Putin.

In dieses Bild fügen sich auch die vielen Nebendarsteller, die ihre Spielarten nationaler Identitätspolitik ebenfalls gern mit den Schwächen liberaler Gesellschaftsentwürfe begründen. Für die Orbáns, Salvinis, Erdoğans und Bolsonaros ist die Welt zu politisch korrekt geworden. Und die wenigen, die an ihren sozialistischen Ordnungsvorstellungen festhalten wollen, die Kim Jong-uns, Maduros und Castros dieser Welt, fürchten sich zu Recht vor einer schicksalhaften Transformation ihrer nationalen Welt.

Um die weltpolitische Lage verstehen zu können lohnt sich ein Blick auf die großen Spieler und darauf, ob sie überhaupt das Gleiche meinen, wenn sie ihre weltpolitische Rolle beschreiben.

Die politische, militärische und wirtschaftliche Dominanz der Vereinigten Staaten hat seit dem Ende des Ost-West-Konflikts eher zugenommen, aber US-Präsident Donald Trump zieht daraus den Schluss, dass sein Land daraus zu wenig Nutzen zieht, und verlangt „America first“ in Form besserer Handelsverträge mit China und der EU, ja sogar mit den Nachbarn Kanada und Mexiko.

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