Es ist eine Frage, die zu Selbstreflexion einlädt. Aber stellen sich Kulturschaffende und Kreative diese überhaupt? Ein Rundruf.
Isabel Karajan
Schauspielerin
„Wie war ich“, kann ich nicht beantworten, weil ich ja noch bin. Irgendjemand hat mir einmal gesagt: „Partir ou pourrir“ – aufbrechen oder verfaulen. Deshalb frage ich mich eigentlich täglich: Wie bin ich? Bin ich grad anständig zu den Menschen rund um mich, erfülle ich meine Aufgabe, so gut ich es gerade kann? Und vor allem: Bin ich hier noch richtig, oder muss ich aufbrechen?
David Schalko
Regisseur, Autor
Ich war eigentlich ganz anders. Ich konnte nur aus meiner Haut nicht raus. Ich war ein anderer als man gedacht, gesagt, erwartet, gehofft, befürchtet oder gemutmaßt hatte. Von allem ein bisschen weniger und selten von etwas mehr. Ich blieb immer nur ein Aroma meiner selbst. Und das war gut so.
Sagen wir: Ich war den Umständen entsprechend. Eine mangelhafte Ware, die man trotzdem nicht zurückschickte. Aber „Ich“ kann ja noch werden.