Die Börse und der Crash: Die wilden Siebziger, an die sich kaum jemand erinnert

Turbulent ging es an den Börsen eigentlich immer zu. Die gegenwärtigen Zeiten sind keine Ausnahme.
Turbulent ging es an den Börsen eigentlich immer zu. Die gegenwärtigen Zeiten sind keine Ausnahme.(c) APA/AFP/MARTIN BUREAU
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Der logarithmische Chart zeigt, dass es schon wesentlich turbulentere Zeiten als derzeit gegeben hat. Aber auch wesentlich euphorischere.

Die Märkte werden immer hysterischer, die Anleger immer gieriger. Den Eindruck könnte man gewinnen, wenn man den linearen Chart des US-amerikanischen Leitindex Dow Jones anschaut. Dann scheint es, als hätte sich in den beschaulichen Siebziger Jahren an den Börsen nichts getan. In den Neunzigern, mit der Verbreitung des Internets, schienen die Anleger aber gierig geworden zu sein, die Märkte überhitzten, was schließlich zum Platzen der New-Economy-Blase und wenige Jahre später zur Finanzkrise führte. Danach ging es erst so richtig steil nach oben, die Märkte schienen völlig außer Rand und Band geraten zu sein.

Betrachtet man den logarithmischen Chart, zeigt sich ein viel weniger dramatisches Bild: Turbulent ging es an den Börsen eigentlich immer zu. Die gegenwärtigen Zeiten sind keine Ausnahme. Bei einem linearen Chart wird ein Kursverfall um 200Punkte gleich dargestellt, unabhängig davon, ob er von 400 oder 20.000Punkten weg erfolgt. In einem Fall handelt es sich aber um eine Halbierung, im anderen Fall bloß um eine Minikorrektur. In einem logarithmischen Chart schaut ein Sprung von 200 auf 400Punkte genauso groß aus wie einer von 10.000 auf 20.000 Punkte, weil es sich in beiden Fällen um eine Verdopplung handelt.

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