Trump hat bessere Karten denn je

US-Präsident Donald Trump sieht sich durch den Mueller-Bericht „total entlastet“.
US-Präsident Donald Trump sieht sich durch den Mueller-Bericht „total entlastet“.JIM WATSON / AFP / picturedesk.comc
  • Drucken

Der Präsident wird den weitgehenden Freispruch durch Sonderermittler Robert Mueller nutzen, um seine Agenda voranzutreiben. Seine Chancen auf eine Wiederwahl 2020 sind erheblich gestiegen.

New York. 19 Anwälte und 40 FBI-Agenten hat Robert Mueller knapp zwei Jahre lang beschäftigt. Sie haben 500 Hausdurchsuchungen durchführen lassen und 2800 Vorladungen ausgesprochen. Nun ist Muellers Arbeit zu Ende, und laut einer Zusammenfassung von Justizminister William Barr legt der Abschlussbericht nahe, dass weder Donald Trump noch ein Mitglied seiner Kampagne im Zuge der Wahlen von 2016 mit Russland kooperiert hat. Der Präsident ließ sich nicht zweimal bitten: Es handle sich um eine „komplette und totale Entlastung“ seiner Person, sagte er.

Tatsächlich hätte der Report Muellers kaum vorteilhafter für das Weiße Haus ausfallen können. „Besser als erwartet“, kommentierte dann auch Trumps Anwalt, Rudy Giuliani, das Ergebnis. Schließlich war die Einmischung Moskaus im Vorfeld der Präsidentschaftswahl das zentrale Thema, mit dem sich Mueller laut Mandat beschäftigen sollte. Es stimmt schon: Der frühere FBI-Chef Mueller hat offengelassen, ob Trump möglicherweise die Arbeit der Justiz behindert hat. Für einen nachhaltigen politischen Schaden oder eine Amtsenthebung wird dieser Tatbestand – so er denn erfüllt wäre – jedoch kaum ausreichen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

US-Präsident Trump besiegelt mit seiner Unterschrift ein Golan-Dekret
Außenpolitik

Netanjahu holt sich bei Trump Anerkennung der Golan-Annexion ab

Israels Premier erhält Schützenhilfe von Trump im Wahlkampf. Nach Raketenbeschuss startet er Angriff auf Gaza.
Der Kreml sieht sich bestätigt, dass die Vorwürfe schon immer Fake News waren.
Außenpolitik

Für Moskau ist Affäre erledigt

Der Kreml sieht sich bestätigt, dass die Vorwürfe schon immer Fake News waren. Die Chancen für einen bilateralen „Restart“ sind minimal.
Donald Trump ist erleichtert:  Muellers Schnüffler fanden keine „smoking gun“.
Leitartikel

Donald Trumps halber Triumph peitscht den Wahlkampf auf

Der US-Präsident fühlt sich vom Mueller-Report reingewaschen. Die Kritik wird aber nicht verstummen, die Demokraten müssen die richtige Balance finden.
US-Präsident könnte die Russland-Untersuchungen unbeschadet überstehen.
Außenpolitik

Trump hätte mit Veröffentlichung des Mueller-Berichts kein Problem

Die Demokraten fordern die Veröffentlichung des gesamten Untersuchungsberichts über die Russland-Kontakte des US-Präsidenten im Wahlkampf. Trump hofft auf das Ende einer belastenden Affäre.
In Washington sind nun die Abgeordneten im Kongress am Wort.
Außenpolitik

Russland-Affäre: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Mueller-Bericht

Sonderermittler Mueller fand keine Hinweise auf Absprachen zwischen dem Trump-Lager und Russland. Jetzt droht Streit um die Inhalte des Berichts.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.