Republik zahlt Entschädigungen nach Pionierboot-Unfall

PK NACH UNFALL MIT BUNDESHEER-BOOT AUF DER DONAU: BUNDESHEERBOOT
PK NACH UNFALL MIT BUNDESHEER-BOOT AUF DER DONAU: BUNDESHEERBOOT(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
  • Drucken

Vier Teilnehmerinnen des "Girls Camp" des Bundesheere, bei dem es zu dem tragischen Unfall kam, haben Anspruch auf Schadenersatz geltend gemacht. Die Höhe der Zahlungen steht noch nicht fest.

Nach dem Kentern eines Bootes auf der Donau bei Hainburg im Rahmen eines Bundesheer-Schnupperwochenendes erhalten einige Teilnehmerinnen Schadenersatz von der Republik. Die Höhe steht noch nicht fest. "Die Republik hat dem Grunde nach die Schadenersatzverpflichtung anerkannt", bestätigte Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur, am Donnerstag einen ORF-Bericht.

Bisher haben vier Teilnehmerinnen über ihre Anwälte Ansprüche gestellt - darunter auch jene beiden Frauen, die bei dem Unfall vergangenen September unter das Boot geraten und erst nach 39 bzw. 45 Minuten befreit worden waren. "Wir sind bestrebt, die den Verunglückten zustehenden Ansprüche so rasch wie möglich abzuwickeln und außergerichtlich zu bereinigen", sagte Peschorn zur APA. Von einer Versicherung, die das Bundesheer eigens für das Girls' Camp abgeschlossen hatte, wurden bereits Ansprüche ausbezahlt. Dabei handelt es sich um Unfallkosten in Höhe von rund 14.000 Euro, berichtete der ORF.

Zustand der Frauen weiterhin unklar

Das Pionierboot war am 1. September 2018 mit einem Unteroffizier als Steuermann und 13 Personen - acht Teilnehmerinnen und fünf Soldaten - besetzt gewesen, als es kenterte. Zwei Frauen im Alter von 18 und 22 Jahren mussten reanimiert werden und wurden in Wiener Krankenhäuser geflogen. Über ihren Gesundheitszustand gab es zuletzt auf Wunsch der Angehörigen keine Informationen. Eine vom Bundesheer eingesetzte Untersuchungskommission kam zum Ergebnis, dass der Unfall zu verhindern gewesen wäre, wenn der Bootsführer nach dem Eintauchen des Bugs den Schub zurückgenommen hätte.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg brachte beim Bezirksgericht Bruck an der Leitha Strafantrag gegen den Bootsführer wegen fahrlässiger Gemeingefährdung ein. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest, teilte ein Sprecher des Landesgerichts Korneuburg am Donnerstag auf APA-Anfrage mit.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK NACH UNFALL MIT BUNDESHEER-BOOT AUF DER DONAU: BUNDESHEERBOOT
Österreich

Pionierboot gekentert: Strafantrag gegen Bootsführer

Dem Beschuldigtem wird fahrlässige Gemeingefährdung vorgeworfen. Ihm droht bis zu einem Jahr Haft. Bei dem Unfall im September waren zwei Frauen lebensgefährlich verletzt worden.
Ein Boot, baugleich wie das Unfallboot, wurde am Mittwoch bei der Präsentation des Berichts im Verteidigungsministerium gezeigt.
Österreich

Bundesheer: Bootsunfall hätte verhindert werden können

Der Unfall bei einem "Girls' Camp" des österreichischen Bundesheeres hätte verhindert werden können, wenn der Bootsführer den Schub des Bootes reduziert hätte. Zwei Camp-Teilnehmerinnen wurden damals lebensgefährlich verletzt.
BUNDESHEER-BOOT AUF DONAU GEKENTERT
Österreich

Bundesheer zu gekentertem Boot: "Natürlich war es unsere Verantwortung"

Das Bundesheer könnte Medienberichten zufolge nach dem Bootsunfall mit zwei schwer verletzten Frauen fahrlässig gehandelt haben. Das Bundesheer hinterfragt indes die Rolle der Feuerwehr.
BUNDESHEER-BOOT AUF DONAU GEKENTERT
Österreich

Gekentertes Boot: Hat Bundesheer die Lage falsch eingeschätzt?

Nach dem Unfall mit einem Pionierboot mit zwei schwer verletzten Frauen dauern die Ermittlungen an. Das Bundesheer will über die Ursache "nicht spekulieren".
Ein Heeresboot war auf der Donau gekentert. Eine 22-jährige und eine 18-jährige Frau liegen seither im AKH bzw. im Wilhelminenspital in Wien.
Österreich

Bundesheerboot gekentert: Hohe Welle als Unfallursache

Die beiden jungen Frauen, die am Samstag unter Wasser eingeklemmt waren, schwebten zuletzt weiter in kritischem Zustand.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.