Wegen des Brexit verließ Karin Feldinger England. Nun ist die politische Neueinsteigerin auf der Neos-Liste die Nummer zwei. „Unerwartet“, wie sie sagt.
Der Moment, in dem sich Karin Feldinger politisierte, war der Morgen des 24. Juni 2016. Wie jeden Tag war sie dabei, ihre Tochter in der Schule abzuliefern. Sie gingen zusammen über den Schulhof, als der Vater eines Klassenkollegen ihnen entgegenkam. „Endlich werden wir den europäischen Abschaum los“, sagte er zu Feldinger und zu Feldingers Tochter. Der Mann wusste, dass die beiden Österreicherinnen waren.
„Das war mein Brexit-Trauma“, sagt die heute 44-Jährige. Ein Trauma, das nicht nur dazu führte, dass Feldinger 2018 ihr Zuhause in Hertfordshire zurückließ, ihre Firma in Großbritannien verkaufte und mit ihrer Tochter bei ihrer Mutter und Großmutter in Elsbethen bei Salzburg einzog. Sondern auch dazu, dass Feldinger mittlerweile Gemeinderatsmitglied und außerdem eine Europawahl-Kandidatin der Neos ist.