Mitten in der Gelbwesten-Krise wird die EU-Wahl für den französischen Staatspräsidenten, Emmanuel Macron, zum wichtigen Test seiner Glaubwürdigkeit.
Paris. Politisch nach allen Seiten erweitert präsentiert sich die Europawahl-Liste der französischen Präsidentenpartei, La République en marche (LREM). Das Leitmotiv der diese Woche nominierten Spitzenkandidatin Nathalie Loiseau, der bisherigen französischen Europaministerin, lautet denn auch: „Mit Emmanuel Macron wollen wir ein Europa der Lösungen.“ Es geht um Pragmatismus statt Ideologie, ist ihre zentrale Botschaft.
Präsident Macron beansprucht seit seiner Wahl eine Führungsrolle oder gar eine Vaterschaft bei der „Wiedergeburt“, die er für die europäische Gemeinschaft wünscht. Innenpolitisch macht ihm bei seinem proeuropäischen Engagement kaum einer Konkurrenz. Nach einem monatelangen Konflikt mit den Protesten der Gelbwesten, der seinen innenpolitischen Kredit beschädigt hat, kann Macron allerdings hoffen, zumindest auf diesem Terrain noch zu punkten.