Gleich mehrere vegane Influencer mussten ihre rein pflanzliche Ernährung aufgeben. Sie wurden krank davon. Wie ungesund ist Veganismus? Und brauchen wir tatsächlich Fleisch?
Geschichten des Jahres. Dieser Artikel ist am 3. April 2019 erschienen.
Ihr Lebensmodell ist nicht aufgegangen. Und damit auch nicht ihr Geschäftsmodell. Gleich drei vegane YouTube-Stars mussten zuletzt zugeben, dass ihnen ihre Ernährungsweise nicht ein gesünderes Leben, sondern Schlafstörungen, Depressionen, unreine Haut, Müdigkeit, steife Glieder oder eine ausgebliebene Periode brachte. Der Aufschrei im Netz war groß als sich der zweifache Weltmeister im Freerunning Tim Shieff, YouTuberin Bonny Rebecca oder zuletzt Yovana Mendoza (die noch dazu eine strenge Diät mit nur roher veganer Kost einhielt) outeten, wieder Milchprodukte, Fisch, Eier und auch Fleisch zu essen.
Immerhin hatten sie monatelang ihren Fans zum Teil vorgegaukelt, dass sie mit veganer Ernährung genauso werden könnten wie sie: schön, schlank, sportlich, erfolgreich. Wer es ihnen nachmachen wollte, kaufte ihre E-Bücher, veganen Kleider etc. Doch ihre Körper sprachen eine eindeutige Sprache: So wie bisher geht es nicht weiter. Übrig bleiben wie so oft in der Influencerwelt zerplatzte Träume und die Frage: Macht Veganismus krank?
„Grundsätzlich kann man sich vegan ernähren. Es ist keine ungesunde Ernährung“, sagt dazu Jürgen König, der Leiter des Department für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien. Das Aber folgt umgehend: „Um es vernünftig zu machen, muss man sich sehr genau auskennen, damit man die richtigen Nährstoffe bekommt. Es ist ein relativ komplexes Konzept.“