Der offiziell teuerste Neuwagen der Welt ist ein Einzelstück – und wird ein österreichisches Kennzeichen tragen. Mit seinem Namen – La Voiture Noire – erweist der Bugatti einem von Mythen umrankten Vorgänger die Reverenz: Das in Kriegswirren verschwundene Original wäre noch um vieles wertvoller.
Vier Exemplare. Mehr gab es nicht vom vielleicht schillerndsten Modell der Automobilgeschichte: dem Bugatti Atlantic. Von den vieren schafften es im Ganzen nur zwei bis in die heutigen Tage. Einer zerschellte 1955 an einem Bahnübergang. Vom Vierten hatte sich noch in den Weltkriegswirren die Spur verloren.
Die vier Atlantic krönten das Schaffen von Jean Bugatti, dem ältesten Sohn des Firmengründers Ettore. Jean hatte sich schon als Bugattis Sportleiter verdient gemacht, man kann sich das nicht bunt genug ausmalen: als junger Bursche, selbst energischer Racer und Testfahrer, mitten im Trubel der aufkommenden Auto- und Rennsportbegeisterung der 1920er-Jahre, definitiv bei der richtigen Marke.
Während Bugatti Sieg an Sieg reihte und Könige und Magnaten in Molsheim ihre Fahrzeuge in Auftrag gaben, bremste die vorsichtige Haltung des Patron zunehmend die technologische Entwicklung des Hauses. Jean war der richtige Mann für eine beherzte Modernisierung.