Mit deutlichem Abstand hat die liberale Anwältin und Bürgerrechtlerin Zuzana Caputova die Stichwahl um die slowakische Präsidentschaft am Samstag gewonnen.
Die staatliche Wahlkommission bestätigte am Sonntag, dass bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Slowakei 58,4 Prozent der Wähler für die liberale Anwältin und Bürgerrechtlerin Zuzana Caputovastimmten. Auf ihren linksgerichteten Konkurrenten Maros Sefcovic entfielen rund 41,6 Prozent der Stimmen.
Für die politisch wenig erfahrene Kandidatin der neugegründeten liberalen Partei Progressive Slowakei (PS) entschieden sich demnach über eine Million Wähler, für den langjährigen EU-Kommissar, der als parteiloser Kandidat mit Unterstützung der stärksten Regierungspartei Smer (Richtung) von Ex-Premier Robert Fico angetreten war, machten rund 752.000 Slowaken ein Kreuz.
Allerdings lag die Wahlbeteiligung am Samstag mit nur 41,79 Prozent der Stimmen unter jener des ersten Wahlgangs vor zwei Wochen, bei dem knapp 49 Prozent zu den Urnen gekommen waren. Ein absoluter Großteil der 4,45 Millionen Wahlberechtigten hat sich demnach nicht in die Wahllokale bemüht.
In der Slowakei wird das Staatsoberhaupt seit der Einführung einer Direktwahl 1999 vom Volk selbst bestimmt. Erst in der fünften direkten Abstimmung in der Reihe wurde eine Frau zur Präsidentin gewählt, zum ersten Mal in der Geschichte des Landes. Amtsinhaber Andrej Kiska hatte sich bei der Wahl nicht mehr beworben, seine Amtszeit wird am 15. Juni auslaufen. Am selben Tag wird seine Nachfolgerin zum Staatsoberhaupt für die nächsten fünf Jahre ernannt.