Wie die Linke lernte, Kakanien zu lieben

In Paris wurde der Exil-Tscheche Milan Kundera heimisch – und machte dort linken Intellektuellen die Habsburgermonarchie schmackhaft.
In Paris wurde der Exil-Tscheche Milan Kundera heimisch – und machte dort linken Intellektuellen die Habsburgermonarchie schmackhaft.(c) Gamma-Rapho via Getty Images (Francois LOCHON)
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Milan Kundera ist heute 90 Jahre alt, der Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ machte ihn berühmt. Doch er schuf auch politische Mythen: Warum Österreich besonders viel Grund hat, sich an ihn zu erinnern.

Seinen bisher letzten Roman hätte Milan Kundera vor fünf Jahren vielleicht nicht veröffentlichen sollen: Er hieß „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ („La Fête de l'insignifiance“ und erzählte von vier Freunden in Paris, die einander in diversen Kontexten treffen und über das Leben reden. Bedeutungslos fanden ihn leider auch viele Kritiker. Diesen langjährigen Anwärter für den Literaturnobelpreis hätte man lieber mit Romanen wie „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ und herrliche Essays über die Literatur wie „Die Kunst des Romans“ oder „Der Vorhang“ in Erinnerung behalten.

Nun wird Kundera am heutigen 1. April 90 Jahre alt. Und so viel bleibt nicht vom Ruhm dieses bekanntesten Exil-Tschechen, dessen „Unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ ihn ab 1984 international bekannt machte. Die Geschichte über die Beziehung des Chirurgen Thomas und der Serviererin Teresa musste im ausgehenden Jahrtausend jeder lesen, der literarisch mitreden wollte.

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