Erst im Vorjahr entschied sich Peter Herzog, 31, für einen Wechsel ins Profilager, sein Traum heißt Tokio 2020. Dafür gab er einen sicheren Job auf und quält sich jeden Tag im Training.
Wien. Der Sieger des Wien-Marathons 2018 ist wahrscheinlich nur wenigen in Erinnerung geblieben, schon eher ein bravourös kämpfender Österreicher, der nach 2:16:57 Stunden total erschöpft ins Ziel kam. Peter Herzog hatte um drei Sekunden das Limit für die Europameisterschaften unterboten, bei denen er dann starker Zehnter wurde und mit der Mannschaft in der Teamwertung die Bronzemedaille gewann.
Was aus Herzog geworden wäre, hätte er das Limit nicht geschafft, weiß selbst er nicht so genau. Im Gespräch mit der "Presse" erzählt der 31-Jährige, wie aus dem ehemaligen Hobby-Triathleten in einem Alter, wo andere ans Aufhören denken, doch noch eine Profiläufer geworden ist.
Fakt ist, dass der heute 31-Jährige im Sommer ins Profilager wechselte und sich erstmals ohne noch einem Brotberuf nachgehen zu müssen auf das heimische Lauf-Highlight vorbereiten konnte. Dabei wollte Herzog seinen Beruf als Trainer am Skigymnasium Saalfelden eigentlich gar nicht aufgeben. „Mit 30 Jahren war ich in einem Alter, in dem andere schon ans Aufhören denken“, erzählt er im Gespräch mit der „Presse“. Doch Partner Hervis und der Österreichische Leichtathletikverband (ÖLV) mit einer Anstellung als Heeressportler erleichterten es ihm, seine Entscheidung doch noch zu revidieren.
Mit Zeit von 2018 nicht zufrieden
Mit der Marathon-Zeit von Wien 2018 war Herzog überhaupt nicht zufrieden. Er bezeichnet sie heute als schwach, auch wenn es für die Zuschauer eine höchst spannende Angelegenheit war. Zwei Monate zuvor hatte er in Valencia bei keineswegs guten äußeren Verhältnissen einen Halbmarathon in 1:03:22 absolviert, der zumindest eine niedere 2:14er Zeit erwarten ließ. Doch dann kam eine Erkrankung dazwischen und schon war ein Teil der aufgebauten Energiereserven verschwunden.