In Deutschland soll, so wie schon jetzt unter anderem in Österreich, künftig jedermann Organspender sein können. Ist das falscher Zwang oder bitter nötig, weil Deutschland Spenderorgane fehlen?
Es passiert im Schnitt alle acht Stunden, also dreimal am Tag: Dann stirbt wieder ein Deutscher, der vergeblich auf ein neues fremdes Herz gewartet hat, oder eine Lunge, und so fort. Denn Deutschland fehlen Spenderorgane. Es zählt dabei zu den Schlusslichtern in Europa.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das nun ändern – und dafür ein zentrales Prinzip umkehren: Künftig soll jede Person Organspender sein können – und zwar bis auf ausdrücklichen Widerruf. Es wäre eine ähnliche Regelung, wie es sie etwa in Österreich schon gibt. Derzeit ist es in Deutschland eben noch genau umgekehrt: Nur wer ausdrücklich zugestimmt hat, etwa einen Organspendeausweis mitführt, kann zum Spender werden. Alle anderen nicht.