Bischöfe sponsern umstrittenen Sexualpädagogik-Verein Teenstar

APA/BARBARA GINDL
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Österreichs Episkopat gewährt jenem Verein, den Bildungsminister Faßmann aus den Schulen verbannt hat, eine jährliche Förderung in Höhe von 25.000 Euro.

Der Sexualpädagogikverein, dem von Bildungsminister Heinz Faßmann nun das Tätigwerden an Schulen verboten wurde, Teenstar nämlich, hat durchaus prominente Financiers. Die österreichische Bischofskonferenz gewährt dem Verein eine Förderung in Höhe von 25.000 Euro jährlich. Dies erklärt Johannes Reinprecht, Chef des Instituts für Ehe und Familie, am Dienstag im Gespräch mit der „Presse“.

Er muss es wissen, schließlich steht der Direktor ja auch einer Einrichtung der Bischofskonferenz vor. Mit dem Geld werde eine Teilanstellung bei Teenstar finanziert. Der Verein lebe sonst hauptsächlich von ehrenamtlichem Engagement und Spenden. Die Zahlungen der Bischofskonferenz an den Verein erfolgen nach Reinprechts Angaben seit einigen Jahren, seit der Zeit, als der mittlerweile emeritierte Klaus Küng noch Familienbischof war und werden unter dem aktuell referatsmäßig in der Bischofskonferenz zuständigen Salzburger Metropoliten Franz Lackner fortgeführt.

Reinprecht verneint die Frage, ob er die zuletzt mehrfach öffentlich vorgetragene Kritik an dem Verein teilt: „Mit jenen Werten, die uns wichtig sind, sehen wir Teenstar als hochgradig kompatibel an.“ Die Diskussion beobachte er mit Befremden, wie er selbst sagt. Da werde mit Unterstellungen gearbeitet. Den Schritt von Minister Faßmann, alle Sexualkundevereine zu prüfen, begrüßt er ausdrücklich.

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