Erneut Softwarefehler bei Boeings 737 Max

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US-SOUTHWEST-PARKS-GROUNDED-BOEING-737-MAX-PLANES-AT-REMOTE-CALIAPA/AFP/GETTY IMAGES/MARIO TAMA
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Der US-Flugzeughersteller muss bei seinem Problem-Modell ein weiteres Softwareproblem einräumen. Es soll aber bereits gelöst sein und keine Verbindung zu den Abstürzen haben.

Nach der Veröffentlichung erster Ermittlungsergebnisse zum Boeing-Absturz in Äthiopien hat der US-Flugzeugbauer Boeing einen weiteren Softwarefehler im Flugzeugtyp 737 Max eingeräumt. Es handle sich um ein „Element der Software, das korrigiert werden muss", sagte am Donnerstag ein Sprecher des Flugzeugherstellers. 

Es bestehe keinerlei Verbindung zum Trimmsystem MCAS, versicherte der Sprecher. Boeing habe bereits „die Lösung" gefunden. Das Trimmsystem MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System) steht im Verdacht, für den Absturz in Äthiopien und den im Oktober in Indonesien verantwortlich zu sein. Die Software drückt bei einem drohenden Strömungsabriss die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern. Aufgrund falscher Sensordaten dürfte das System fälschlicherweise einen zu starken Steigflug angenommen haben und daher aktiv geworden sein.

Am 10. März war eine 737 Max der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt, alle 157 Menschen an Bord kamen ums Leben. Im Oktober verunglückte eine Lion-Air-Maschine des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java, alle 189 Insassen starben.

Nach diesen beiden Abstürzen müssen die Maschinen des Typs am Boden bleiben. Boeing arbeitet an einem Softwareupdate, das die US-Luftfahrtbehörde FAA genehmigen muss. Sie hatte vor wenigen Tagen erst Nachbesserungen an einem ersten Update gefordert.

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