Designtrend

Gartenhäuser mit einem Hauch von Jane Austen

Rückzugsort im Garten.
Rückzugsort im Garten.GartenHaus GmbH
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Als Wohnzimmer im Grünen geschätzt, liegen heuer individuelles Design und die „She-Shed“, der Outdoor-Rückzugsraum für Frauen, im Trend.

Das gemütlich eingerichtete Gartenhaus gehört für viele ebenso zum perfekten Sommeridyll wie laue Abende und das Zirpen der Grillen. Wer diese Momente so richtig genießen will, schaut sich schon jetzt nach dem passenden Gartenhaus um. Denn die Outdoor-Saison naht, und da muss rechtzeitig alles fertig sein. Ist das Traumhaus einmal gefunden, rechnet man in der Regel drei bis sechs Tage für das Anfertigen des Fundaments sowie zwei bis drei Tage für die Montage des Hauses. Dazu kommt das Warten auf die eventuell erforderliche behördliche Genehmigung.

Gestiegene Ansprüche


„Großzügige Glasflächen, Fenster zum Öffnen statt nur zum Kippen, Doppelflügeltüren“, zählt Daniel Grabner, Fachberater beim Baumarkt Hellweg in Graz, häufige Kundenwünsche auf. „Und die Hersteller kommen diesen Trends nach, die Modelle werden immer variantenreicher.“ Wer sein persönliches Glück trotzdem nicht mit einem Haus von der Stange zu finden glaubt, kann sich seine individuellen vier Wände zimmern lassen. „Viele wollen schon allein deshalb ein Gartenhaus nach Maß, weil es für jene Grundfläche, über die sie verfügen können, kein fertiges Modell gibt“, weiß Felix Jöchl, Geschäftsführer der Firma Öbau Nadlinger, die auch den Gartenhauspark in St. Pölten betreibt. Gemeinsam mit Partnerunternehmen erfüllt er solche Sonderwünsche, von außergewöhnlichen Grundrissen über das Haus mit Veranda und Außenstiege bis zu jenem mit Dachterrasse.

Holz als Material der Wahl


Holz ist seit vielen Jahren das Material der Wahl, Häuser aus Metall holen aber auf. „Sie haben geringes Gewicht, man kann sie ohne Helfer aufstellen, und sie sind pflegeleicht, weil sie nicht gestrichen werden müssen und weitgehend wartungsfrei sind“, nennt Grabner die Vorzüge. Anthrazit sei heuer die Modefarbe, sind sich die Experten einig. Holz hingegen passe als natürlicher Baustoff perfekt zur bepflanzten Umgebung. „Häuser mit Flachdach und geradlinigem Design sind da die Renner“, ortet man bei Obi in der Triester Straße in Wien einen Trend zu klaren Strukturen statt verspielten Details. Häuser mit Flachdach haben zudem eine geringe Höhe, was für die Genehmigungspflicht eine Rolle spielen und in Gärten mit Baumbestand wichtig sein kann.
Aus dem angloamerikanischen Raum kommend, hält die „She-Shed“ („Frauenhütte“) zunehmend in unseren Breiten Einzug. „Dieser Begriff bezieht sich vor allem auf die Nutzung“, erklärt Tom Baginski, Geschäftsführer des deutschen Gartenhaus-Herstellers Skan Holz aus Bendestorf bei Hamburg. „Gemeint ist ein Rückzugsort speziell für Frauen, der entsprechend ausgestattet ist und mit ,weiblichen‘ Attributen auch in Katalogen beworben wird.“

Es darf auch Pink sein

Zum Beispiel mit pinken Farben, Spitzengardinen und einem Jane-Austen-Roman auf dem beblümt überzogenen Sofa. Dass hier Rollenstereotype bedient werden, ist allen bewusst – auch den Frauen, die sich in den sozialen Netzwerken fotoreich über ihre She-Sheds austauschen. Und dass sie der Kellerwerkstatt des Mannes hier ihr eigenes Reich entgegensetzen, gehört für viele zur Selbstbestimmung. Da kann das Einrichten und Dekorieren zum Selbstzweck werden, aber auch Arbeitszimmer zur Planung des nächsten Karriereschritts entstehen im Grünen.
Das Gartenhaus wird auch gern als Übernachtungsmöglichkeit für Gäste verwendet, als Sauna oder einfach als Lager für alles, was im Wohnhaus keinen Platz findet. „Der Schuppen von einst hat definitiv ausgedient“, bringt es Jöchl auf den Punkt.

Rechtliches

Wann ein Gartenhaus eine behördliche Genehmigung braucht, haben die Bundesländer in ihren jeweiligen Bauordnungen unterschiedlich festgelegt. Meist ist die Größe das Kriterium. In Wien besteht für Gebäude mit maximal 12 m2 Grundfläche und 2,5 m Höhe weder eine Melde- noch eine Genehmigungspflicht. Trotzdem sind der Flächenwidmungs- und der lokale Bebauungsplan zu konsultieren. Weiters empfiehlt es sich, die Nachbarn vorab zu informieren.

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