Tojner: „Ich kann die Sozialwohnungen zurückgeben“

Investor Michael Tojner.
Investor Michael Tojner.(c) Die Presse (Mirjam Reither)
  • Drucken

Interview. Investor Michael Tojner einmal ganz anders: Beim umstrittenen Heumarktprojekt ist für ihn ein Kompromiss möglich. Und: Sein Engagement im sozialen Wohnbau könne man „moralisch hinterfragen“.

Die Presse: Herr Tojner, Sie haben in einem Interview mit der „Presse“ im Oktober 2014 gemeint, dass für Sie als Unternehmer auf zwei Freunde acht Feinde kämen. Müssen Sie diese Zahlen mittlerweile revidieren?

Michael Tojner:
Nein, das ist ein guter Durchschnitt. Bisweilen kann das in die eine oder in die andere Richtung schwanken, aber insgesamt stehe ich zu der Aussage.

Wieso haben Sie so viele Feinde?

Das betrifft ja nicht nur mich. In der EU sind rund 70 Prozent der Bevölkerung für Reichensteuern. Und da ist es natürlich so, dass Menschen, die viel bewegen, da und dort anecken. Im Vergleich zu den USA wird Unternehmertum in Europa weniger geschätzt – und das betrifft auch mich.

Sie schlüpfen aber schon auch gern in die Opferrolle, oder?

Nein, ich sehe mich nicht als Opfer. Ich habe halt neben meiner eigentlichen Tätigkeit – der Entwicklung meiner Industriefirmen – ein paar Themen aufgegriffen, die eine größere Breitenwirkung haben und schwierig sind. Das habe ich unterschätzt. Nachdem ich nicht der große Netzwerker bin und keinen übermäßigen politischen Rückhalt genieße, bin ich ein leichtes Angriffsobjekt. Aber man kann ja auch durchaus sehen, dass ich beispielsweise bei der B&C-Privatstiftung einiges in Bewegung gebracht habe.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

RENDERING: WIENER HEUMARKT-AREAL
Wien

Wiens Welterbe gerettet? Heumarkt-Turm kommt nicht

Das geplante Hochhaus, wegen dem Wiens Zentrum als gefährdete Welterbestätte gelistet wurde, wird doch nicht so hoch wie gedacht. Immobilieninvestor Michael Tojner sei bereit „für einen alternativen Lösungsansatz“, hält sich aber einen Plan B offen.
Wien

Heumarkt: Wird Projekt heimlich umgesetzt?

Die ÖVP befürchtet einen Baustart während der Nachdenkpause.
Wien

Heumarkt: Betreiber blitzt beim Verfassungsgericht ab

Die Betreibergesellschaft hatte eine Beschwerde gegen die Umweltverträglichkeitsprüfung des Bauprojekts eingebracht. Diese wurde abgewiesen.
Das Hotel Intercontinental, neben dem da umstrittene Hochhaus entstehen soll.
Wien

Ermittlungsverfahren um Heumarkt-Grundstücksverkauf eingestellt

Beim Verkauf des Grundstücks am Wiener Heumarkt, wo inzwischen ein geplantes Hochhaus für Aufregung sorgt, dürfte alles mit rechten Dingen zugegangen sein.
Wien

Unesco-Welterbe: Wiens Zentrum bleibt auf der Roten Liste

Das "Historische Zentrum von Wien" wird weiterhin auf der Liste des gefährdeten Welterbes bleiben. Das hat das Unesco-Welterbekomitee am Dienstag entschieden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.