Yoga in Gebärdensprache

Olivera Stolevski hat Gebärdensprache gelernt, nun bietet sie in Wien Favoriten Yogakurse an – hier mit einer ihrer Schülerinnen.
Olivera Stolevski hat Gebärdensprache gelernt, nun bietet sie in Wien Favoriten Yogakurse an – hier mit einer ihrer Schülerinnen.(c) Akos Burg
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Sportangebote für Gehörlose und„Schwerhörende“ werden immer diverser – und auch für Hörende angeboten. Besuch in einer etwas anderen Yogastunde.

Sie hat es schon mit anderen Kursen versucht, Kurse für Hörende. Die Yogalehrer saßen vorn, erklärten und demonstrierten: strecken, beugen, halten. Vom Zusehen, vom Abschauen kann man sich in die einzelnen Übungen ein wenig hineinfinden. Die Lehrer erklärten aber auch andere, zusätzliche Dinge. Vielleicht die Herkunft dieses Sports, die Namen der Übungen, den Sinn eines bestimmten Zyklus. Oder die Atemtechnik: Bei der Wechselatmung wird jeweils ein Nasenflügel zugehalten, es ist für Anfänger eine intensive Übung. Martina hat die Anweisungen kaum verstanden. Nase zuhalten? Wie genau soll die Atmung erfolgen?

Martina, so stellt sie sich vor, sagt, Yoga entspanne sie. Sie hat einen Bürojob, das ständige Sitzen geht schon auf die Haltung. Sportmöglichkeiten für Gehörlose oder sogenannte Schwerhörende, zu denen sie zählt, gebe es schon, sagt sie, in Gebärdensprache: Tennis, Fußball, Skifahren. Aber Yogastunden am Sonntag, die würden die Woche irgendwie heilsam beenden. In dem Raum in Wien Favoriten mit der bunten Tapete und dem blank polierten Boden, in dem Olivera Stolevski Yoga für Gehörlose anbietet, riecht es mild nach Räucherstäbchen. Bevor die Teilnehmer die Übungen beginnen, erklärt Stolevski ausführlich: strecken, beugen, halten. Sie hält viel Blickkontakt mit ihrer Gruppe. Martina jedoch beherrscht die Übungen schon, seit mehreren Wochen besucht sie Stolevskis Kurs.

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