Krisenstimmung am Verteilerkreis: Auf Fan-Protest folgt Niederlage

Die Austria kommt weiter nicht in Fahrt
Die Austria kommt weiter nicht in FahrtAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Austria kommt weiter nicht in Fahrt, verliert gegen Sturm Graz mit 0:1. Der violette Anhang hat nun Vorstand Markus Kraetschmer ins Visier genommen.

Krisenstimmung am Verteilerkreis: Auf Fan-Protest folgt Niederlage
Wien. Die Wiener Austria bleibt auch nach dem zweiten Spieltag der Meistergruppe ohne Punktgewinn. Auf das 1:5 bei Meister Salzburg folgte Sonntagnachmittag eine 0:1-Heimniederlage gegen Sturm Graz. Die Wiener bilden damit das Schlusslicht im oberen Play-off und sind Sechster.

Das Spiel gegen die Grazer sollte eine Trendwende einleiten, stattdessen setzte es für die Violetten den nächsten Tiefschlag. Ein Tor von Sandi Lovrić in der 80. Minute besorgte die Entscheidung, eingeleitet hatte diesen Treffer ein schwerer Fehler von Tormann Patrick Pentz. Sturm zeigte sich in der Offensive weitestgehend harmlos, die Austria verstand es allerdings nicht, aus dem leichten spielerischen Übergewicht Kapital zu schlagen. Verteidiger Florian Klein sagte: „Wir waren spielerisch sicher um einiges besser als zuletzt, aber wenn du in so einer Krise wie wir bist, dann verlierst du auch so ein Spiel mit einer einzigen Aktion. Sturm wollte hier eigentlich nur einen Punkt holen.“

In den nächsten Runden ginge es laut Klein nicht darum, vom Start einer möglichen Siegesserie zu sprechen, man müsse in Favoriten vorerst kleinere Brötchen backen. „Wir brauchen einfach wieder ein Erfolgserlebnis, brauchen nicht von einer Trendumkehr oder sonst etwas sprechen. Es müssen einmal wieder drei Punkte her.“

Kraetschmer in der Kritik

Der Unmut der Austria-Fans dürfte mit dieser Niederlage weiter gewachsen sein, schon vor dem Spiel hat es massive Proteste gegeben, die sich gegen Finanzvorstand Markus Kraetschmer richteten. Während der ersten Hälfte skandierte der harte Kern des Anhangs in Zehn-Minuten-Abständen „Kraetschmer raus“. Zudem war auf der Osttribüne ein Transparent mit der Aufschrift „Zu lang ließen wir uns blenden. Besser wär's, deine Amtszeit zu beenden!“ zu lesen. Bereits vor wenigen Tagen war ein Spruchband an einer Brücke über der Südosttangente bei der Generali-Arena mit Beleidigungen gegen Kraetschmer angebracht worden.

Der Ärger über den Vereinsvorstand entzündete sich zuletzt an der Tatsache, dass Rapid und Red Bull Salzburg das Cupfinale in der Austria-Heimstätte absolvieren sollen. Diesbezüglich kam es schon am Samstag im Stadion zu Protestaktionen – so wurden etwa der Spielertunnel und der Zugang zur Osttribüne versperrt sowie Warnschilder gegen die Austragung dieser Partie in der violetten Heimstätte angebracht. Auch beim Spiel am Sonntag forderten die Austria-Anhänger wiederholt eine Verlegung des Finalspielorts. Kraetschmer ist seit Jänner 2008 Vorstandsvorsitzender der Austria und war bis vor wenigen Monaten Mitglied im Bundesliga-Aufsichtsrat und im ÖFB-Präsidium.

(APA)

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