Massenproteste vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum.
In der sudanesischen Hauptstadt Khartum drohen die seit Monate andauernden Proteste zu eskalieren: Sicherheitskräfte sind erneut gegen tausende Demonstranten vorgegangen, die vor dem Armee-Hauptquartier protestieren. Die Sicherheitskräfte hätten am Montagmorgen Tränengas abgefeuert, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Auch Kilometer entfernt lebende Anrainer bemerkten das Tränengas.
Gegner des umstrittenen Staatschefs Omar al-Bashir belagern seit Samstag das Armee-Hauptquartier in Khartum. Auf dem Gelände befinden sich auch die Residenz des Präsidenten und das Verteidigungsministerium.
In dem afrikanischen Staat gibt es seit Mitte Dezember Proteste. Diese richteten sich zunächst gegen eine drastische Erhöhung des Brotpreises. Rasch weiteten sie sich zu Demonstrationen gegen den autoritär herrschenden Präsidenten aus. Im Februar verhängte al-Bashir den Notstand und schränkte das Versammlungsrecht ein, um die Proteste zu ersticken. Sie dauern dennoch weiter an.
Al-Bashir kam 1989 durch einen von Islamisten unterstützten Putsch an die Macht und herrscht seit drei Jahrzehnten. Vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wird er wegen des Vorwurfs der Kriegsverbrechen und des Völkermordes in der Krisenregion Darfur gesucht.