Bayer-Stellenabbau betrifft 4500 deutsche Arbeitsplätze

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FILES-GERMANY-ECONOMY-CHEMICALS-AGRONOMY-BAYERAPA/AFP/ODD ANDERSEN
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Deutsche Medien berichten von einem umfassenden Stellenabbau bei dem Chemiekonzern.

Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer will in Deutschland 4500 Stellen abbauen. Das erfuhr die dpa am Montag aus informierten Kreisen. Im November hatte das Unternehmen schon angekündigt, weltweit sollten 12.000 von 118.000 Arbeitsplätzen wegfallen. In Deutschland waren zu Jahresende 32.100 Mitarbeiter beschäftigt. Die "Rheinische Post" hatte zuvor über die Pläne für Deutschland berichtet.

In dem Konzern sind in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausgeschlossen. Um die Stellenzahl zu verringern, setzt das Unternehmen daher auf Abfertigungen, Altersteilzeit und Abgänge durch die übliche Fluktuation.

Wie die "Rheinische Post" berichtete, will der Vorstand die Mitarbeiter am Dienstag in einem Brief über die geplante Stellenreduzierung informieren. Demzufolge entfallen 3000 der 4500 Stellen auf sogenannte Querschnittsfunktionen etwa in Verwaltung und IT.

Bayer befindet sich in einer schwierigen Phase. Die Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto wurde zum milliardenschweren Kraftakt mit Nebenwirkungen - die Leverkusener müssen sich einer Klagewelle wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat erwehren. Der Konzern hat viele Baustellen, auch das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln läuft nicht rund. Bayer verkündete als Konsequenz Pläne zum Stellenabbau, um Kosten zu sparen und Arbeitsabläufe effizienter zu machen.

Die Bayer Austria GmbH mit dem Sitz in Wien hatte zuletzt laut Wirtschafts-Compass rund 230 Mitarbeiter. 2017 setzte man 205 Millionen Euro um.

(APA/dpa)

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