Deutsche Finanzaufsicht rügt Banken-Start-up N26

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Die deutsche FInanzaufsicht BaFin hat bei der Online-Bank N26 Mängel festgestellt. Schwachstellen will sie schnell beseitigt sehen.

Die Smartphone-Bank N26 hat ein schönes Design, transparente Bankomatkarten und ist vor allem bei Jungen beliebt. Doch nun hat das Start-Up, dessen beiden Gründer Österreicher sind, Probleme. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat die deutsche Finanzaufsicht BaFin bei dem Berliner Institut weitreichende Mängel festgestellt und Nachbesserungen gefordert.

Bei einer Sonderprüfung im vergangenen Jahr habe die Bafin unter anderem Missstände bei der Personalausstattung sowie beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik kritisiert, berichtete die Zeitung. Die Behörde habe die Bank aufgefordert, die Schwächen schnellstmöglich abzustellen. Andernfalls stehe als ultimative Drohung eine Deckelung des Einlagengeschäfts im Raum. Die Bafin lehnte am Dienstag eine Stellungnahme ab.

N26-Chef Valentin Stalf sagte dem "Handelsblatt", er wolle sich zu konkreten Prüfungen nicht äußern. Das Start-up sei aber "in sehr engem Austausch mit der Bafin" und nehme jeden Prüfungsvorgang ernst. "Wenn es bei einer Prüfung Beanstandungen gibt, dann setzen wir Verbesserungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Bafin zeitnah um."

N26 ist nun ein „Einhorn"

Die seit 2015 aktive N26 ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen. Mit einer Bewertung von zuletzt 2,7 Milliarden Dollar gehört es zu den teuersten Start-ups in Deutschland und ist damit mehr wert als die im Nebenwerteindex MDax notierte Aareal Bank. Erst Im Jänner hatte N26 hatte das Unternehmen eine Kapitalspritze von 300 Mio. DOllar (262 Mio. Euro) erhalten und war damit in den Klub der „Einhörner“ aufgestiegen. Als Einhörner werden in der Start-up-Szene junge Unternehmen bezeichnet, die mit mehr als einer Mrd. Dollar bewertet werden.

N26 war nach eigenen Angaben zuletzt in 24 europäischen Märkten aktiv und hat über 2,5 Millionen Kunden. Noch im ersten Halbjahr 2019 will N26 in den USA starten, auch nach Brasilien will die Smartphone-Bank expandieren. Die Finanzaufsicht sei der Ansicht, dass N26 die Strukturen nicht schnell genug an das starke Wachstum angepasst habe, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider.

(Reuters)

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