Cup-Finale: Nein zum Happel-Stadion, Ja zu Klagenfurt

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THEMENBILD �EURO 2008�: EM STADION KLAGENFURT =(c) APA (Barbara Gindl)
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Das Cup-Finale zwischen Red Bull Salzburg und Rapid steigt am 1. Mai im Klagenfurter Wörthersee-Stadion.

Das österreichische Fußball-Cup-Finale zwischen Red Bull Salzburg und Rapid geht am 1. Mai um 16.30 Uhr im Klagenfurter Wörthersee-Stadion in Szene. Das gab der ÖFB am Dienstag bekannt. Die Arena mit einem Fassungsvermögen von rund 30.000 Zuschauern, die bereits von 2014 bis 2018 sowie 2010 Austragungsort des Pokal-Endspiels gewesen war, sprang für die Generali-Arena ein.

Die Austria-Heimstätte wäre laut Vertrag als Schauplatz vorgesehen gewesen, nach massiven Sicherheitsbedenken der Behörden entschied sich der ÖFB jedoch am Montag für eine Verlegung. Einen Tag später folgte die laut Aussendung "mit klarer Mehrheit" vom ÖFB-Präsidium getroffene Entscheidung, die Partie in Kärnten stattfinden zu lassen.

Als weitere Anwärter hatten das Wiener Happel-Stadion und das Innsbrucker Tivoli-Stadion gegolten. "Wir danken allen Interessenten für ihre Angebote, als Finalstandort einzuspringen. Klagenfurt ist aus dem ursprünglichen Bieterprozess als Zweitplatzierter hervorgegangen und hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass hier stimmungsvolle Finalspiele ausgetragen werden können", wurde Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, in der Pressemitteilung des Verbandes zitiert.

Zu möglichen Abschlagszahlungen an die Austria wegen der Änderung des Finalstadions wurden keine Angaben gemacht. Laut nach wie vor gültigem Kontrakt zwischen ÖFB und den "Veilchen" gehen die Cup-Endspiele von 2020 bis 2022 in der Generali Arena über die Bühne.

Rapid zeigte sich mit der Verlegung zufrieden. So meinte etwa Wirtschaftsgeschäftsführer Christoph Peschek in einer Aussendung: "Wir freuen uns auf ein Fußballfest am Wörthersee, dort können wesentlich mehr Rapidfans live im Stadion dabei sein als am ursprünglich geplanten Standort. Wir haben uns immer dafür eingesetzt, dass das Finale in einem neutralen und möglichst kapazitätsstarken Stadion stattfindet. Gerade anlässlich des 100. Jubiläums des Pokalbewerbes wäre das Nationalstadion im Prater eine ideale Wahl gewesen. Aber Klagenfurt hat in den letzten Jahren bewiesen, dass die Kärntner Landeshauptstadt ein toller Austragungsort für das Finale ist. Es freut uns alle, dass nun der gesamte Fokus auf die sportlichen Aspekte dieses großen Schlagers gelegt werden kann."

Auch die Salzburger waren erleichtert, dass die Entscheidung über den Finalschauplatz gefallen ist. "Ungeachtet der in vielen Bereichen am Sport vorbeigeführten Diskussionen um die Neufestlegung des Spielortes, freuen wir uns jetzt uneingeschränkt auf unser sechstes Cup-Finale in Serie. Aufgrund der letzten Endspiele in Klagenfurt kennen wir das Stadion gut und sehen es als passenden und neutralen Austragungsort. Durch diese Entscheidung ist nunmehr gewährleistet, dass beide Mannschaften faire Rahmenbedingungen vorfinden, wobei sich der organisatorische Aufwand für uns nur wenig verändert", sagte Stephan Reiter, Salzburgs Kaufmännischer Geschäftsführer, in einer Mitteilung.

Nach dem Cupfinal-Aufstieg über den LASK am Mittwoch hatte sich Rapid für eine Verlegung der Partie in ein größeres Stadion als die rund 17.000 Zuschauer fassende Generali-Arena ausgesprochen. Am Wochenende folgten massive Proteste der Austria-Fans gegen die Ausrichtung der Partie am Wiener Verteilerkreis, wobei Club-Vorstand Markus Kraetschmer in den Mittelpunkt der Kritik rückte.

Nun wurde dem EURO-2008-Stadion ein zweites Top-Spiel binnen weniger Wochen beschert - am 7. Juni empfängt das österreichische Nationalteam im Rahmen der EM-Qualifikation in der Klagenfurter Arena Slowenien.

(APA)

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