Die Arbeit der Staatsanwaltschaft Graz wegen des Verdachts der Untreue gegen den Bischof steht. Unterlagen der Kirche fehlen. Gleichzeitig wartet auch Rom – auf die Entscheidung der Justiz.
Wien. Man könnte von einer paradoxen Situation sprechen. Die österreichische Justiz wartet auf die katholische Kirche. Die Zentrale im Vatikan wiederum wartet auf die österreichische Justiz. Währenddessen versucht die Hauptperson Business as usual.
Also: Die Ermittlungen der Justiz gegen den St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz sind nicht abgeschlossen. Es besteht der Verdacht der Untreue (Paragraf 153 Strafgesetzbuch) im Zusammenhang mit Handlungen im Bistum Gurk-Klagenfurt während dessen vieljähriger Amtszeit 2001 bis 2018. Deshalb wird ein Ermittlungsverfahren gegen den Bischof geführt, so der korrekte Terminus.
An ein Ende der Ermittlungen ist derzeit auch gar nicht zu denken. Denn die Arbeit der betrauten Staatsanwaltschaft Graz (das Verfahren wurde wegen möglicher Befangenheit von Klagenfurt dorthin verlegt) ruht derzeit. Nicht, weil ein Beamter in Bummelstreik getreten wäre, sondern weil die Justiz auf Unterlagen der Kärntner Diözese wartet.