Vulkanasche: Weitere Airline prüft Schadenersatz-Klage

Vulkanasche Weitere Airline prueft
Vulkanasche Weitere Airline prueft(c) REUTERS (THOMAS PETER)
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Nach Lufthansa, Air Berlin und Austrian Airlines erwägt nun auch Easyjet eine Klage. Die Österreicher sind gegen eine staatliche Hilfe für angeschlagene Fluggesellschaften.

Nach den Fluggesellschaften Lufthansa, Air Berlin und Austrian Airlines erwägt nun auch der britische Billigflieger Easyjet auf Schadenersatz wegen des tagelangen Flugverbots aufgrund der isländischen Vulkanaschewolke zu klagen. "Wir werden uns das sehr genau überlegen", sagte Easyjet-Sprecher Oliver Aust der "Berliner Zeitung" vom Dienstag. Er gab jedoch zu bedenken, dass solche Schadenersatzzahlungen auch problematisch sein könnten: "Es könnte europaweit zu Wettbewerbsverzerrungen kommen, wenn einige Airlines Schadenersatz erhalten und andere nicht", sagte Aust.

Eine Lufthansa-Sprecherin sagte der Zeitung zum Thema Schadenersatzklage: "Es ist unsere kaufmännische Pflicht, so etwas zu prüfen." Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber werde sich zu dem Thema auf der Hauptversammlung an diesem Donnerstag in Berlin detailliert äußern. Mayrhuber werde auch den genauen Schaden beziffern, der der Lufthansa durch das Flugverbot entstanden sei. Das Unternehmen behalte sich Regressansprüche vor, so die Sprecherin.

Auch Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will Forderungen auf Schadenersatz nicht ausschließen: "Wir machen derzeit einen Kassensturz und ermitteln, wie viel uns das Flugverbot gekostet hat. Dann werden wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen", sagte eine Air-Berlin-Sprecherin.

Österreicher gegen staatliche Hilfe

Die heimische Bevölkerung ist allerdings skeptisch: 77 Prozent der Österreicher lehnen eine staatliche Unterstützung von Airlines, die durch die Sperre des Luftraums ins Trudeln gekommen sind, ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "market", deren Ergebnisse am Montag veröffentlicht worden sind. Vor allem ältere Leute und Männer sind der Ansicht, dass die Regierung derartigen Wünschen gegenüber hart bleiben sollte.

"market" befragte am 21. und 22. April online 501 für die Bevölkerung über 15 Jahre repräsentative Personen. Nur 23 Prozent davon finden, dass die Fluglinien Geld vom Staat bekommen sollten.

(Ag.)

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