Wer mit Vesna Schuster spricht, hört Norbert Hofer heraus: harte Linien, sanft verpackt. Auf Facebook ergibt sich ein anderes Bild. Dem verdankt sie unter anderem ihren politischen Einstieg.
Als die niederösterreichische FPÖ vor eineinhalb Jahren ein Experiment startete, konnte es Vesna Schuster aus der Nähe beobachten: Beim Landtagswahlkampf sollte ein smarter, junger Spitzenkandidat antreten. Einer, der im Stile Norbert Hofers auch sanfter auftreten konnte, wenn es sein musste. Gleichzeitig aber auch deftige Sprüche à la Herbert Kickl parat hatte. Der Plan hätte für die Freiheitlichen aufgehen können. Doch dann kam die Affäre rund um NS-Lieder – und Udo Landbauer musste sich vorläufig zurückziehen.
Für die EU-Wahl am 26. Mai schickt die Landespartei einen ähnlichen Typ Politiker vor, oder richtiger eine Politikerin: Vesna Schuster, 44 Jahre alt, in Melk geboren, kandidiert auf Platz fünf der bundesweiten FPÖ-Liste. Als „eine richtige Ideologin“ wird sie in dem Bundesland vom Mitbewerber beschrieben. Bisher eher unauffällig, aber ganz auf Linie mit der Partei.