e.Go Life: Der geistige Nachfolger des Twingo

Kugel. Für alle fünf auf dem Bild würde es vielleicht eng an Bord. Platz aber fänden sie in dem kleinen Raumwunder.
Kugel. Für alle fünf auf dem Bild würde es vielleicht eng an Bord. Platz aber fänden sie in dem kleinen Raumwunder.(c) Beigestellt
  • Drucken

Der Geist des schnuckligen Ur-Twingo lebt fort – weniger bei Renault als bei einem interessanten Elektro-Start-up mit universitärem Hintergrund.

Der Twingo von 1992 war vielleicht das Meisterstück von Renault-Designchef Patrick le Quément. Das Konzept des „Monospace", auch „One-Box-Design" genannt, stammte ursprünglich nicht aus dem Haus, der kunstbeflissene Ästhet le Quément formte daraus aber ein so putziges, den Beschützerinstinkt weckendes Wägelchen, dass es aus dem Stand zum Riesenerfolg wurde. Das war zu einer Zeit, als man mit einer Art „Anti-Auto" punkten konnte. Twingo-Fahrer waren meist treue Fans ihres Vehikels, und das lag nicht nur am Styling. Erwähntes Bauprinzip machte aus dem kleinen Hüpfer ein veritables Raumwunder, innen freundlich und luftig, farbenfroh und unkonventionell wie die Wohnung der städtischen Jungfamilie. Die Ära der Niedlichkeit ging mit dem Siegeszug des SUV zu Ende.

Wunderwuzzi. Pflegeleicht, sparsam in Abmessungen und Energieverbrauch: e.Go als Twingo der 2020er.
Wunderwuzzi. Pflegeleicht, sparsam in Abmessungen und Energieverbrauch: e.Go als Twingo der 2020er.(c) Beigestellt

Der geistige Nachfolger des bis 2007 praktisch unverändert gebauten Twingo – den findet man derzeit am ehesten in Deutschland. In Aachen wurde aus einem universitären Forschungsprojekt eine Automobilproduktion abgeleitet, die bislang den erfolgreichen „StreetScooter" der Deutschen Post hervorgebracht hat – einen rein elektrischen Zustelltransporter. Der e.Go Life soll nun das Auto für jene werden, die sich in den Neunzigern vielleicht einen Twingo angeschafft hätten. Heute ist ein solches „Anti-Auto" natürlich elektrisch angetrieben. Die Kunst des e.Go ist es, dennoch günstig zu sein: Der Kaufpreis von 15.900 Euro lässt sich mit einem bestmöglich ausgestatteten Twingo von damals vergleichen. Nur dass der e.Go die heutigen, ungleich strengeren Crashtests locker meistert. Wie der Twingo bietet er zwei Türen, aber Platz für vier. Der Erfinder des e.Go, der Hochschulprofessor und bekennende Porsche-Fan Günther Schuh, schwärmt überraschenderweise vom Fahrverhalten des freundlichen Winzlings: Es sei „wie in einem Porsche 911". Heckantrieb haben beide. Mit fairen Angeboten für die Rückgabe der Antriebsbatterie nach acht Jahren und dem konkurrenzlosen Preis könnte der Kleine bald unsere Städte bevölkern, niedlich und freundlich surrend.

Info

Name: e.Go Life

Preis: ab 15.900 Euro

Motor: Elektro, Antrieb der Hinterachse

Leistung: 20 bis 32 kW, maximal 60 kW

Gewicht: ab 880 kg

0 auf 50 km/h: 3,4 bis 7,7 Sekunden

Verbrauch: 11,9 bis 12,5 kWh/100 km lt. Norm

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.