"Game of Thrones": Staffel sieben, Folge sechs: Ein Bär und ein Drache

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (HELEN SLOAN)
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"Beyond the Wall" beginnt lustig und endet tragisch. Und die Serie beweist: ganz so schnell wie man landläufig meint, lässt sie ihre Helden doch nicht sterben.

Spoiler-Warnung: In diesem Episodenblog wird die Handlung der jeweils beschriebenen "Game of Thrones"-Folge verraten.

Staffel sieben, Folge sechs. Wer sagt, "Game of Thrones" kann nicht lustig sein? "Beyond the Wall" beginnt jedenfalls mit durchaus humorigen Dialogen. An allen beteiligt: Sandor Clegane, genannt "The Hound". Ob im Gespräch mit Tormund Giantsbane, mit Beric Dondarrion oder mit Gendry: der ist ja ein richtiger Scherzkeks. Wenn man schwarzen, tiefschwarzen Humor mag und nichts gegen Schimpfwörter hat. Die Genannten begleiten Jon Snow (und Thoros of Myr, und ein paar "Extras", nicht aber Davos, der in Eastwatch zurückgeblieben ist) auf ihren Zombiefang-Ausflug, damit sie Beweise für die Bedrohung durch die White Walker haben.

David Benioff und D.B. Weiss, die die Folge geschrieben haben, müssen "The Revenant" gesehen haben. In dem Film wrestelte Leonardo DiCaprio Oscar-reif gegen einen Bären. In "Game of Thrones" muss das freilich ein Eiszombie-Bär sein, der Thoros of Myr angreift und ihn schlussendlich wohl auch das Leben kostet (oder der Alkoholentzug. Oder die Kälte. Oder alle drei Faktoren). Die Truppe tötet anschließend nicht nur den Bär (erneut), sondern auch einen White Walker.

Stirbt ein White Walker, "sterben" auch seine Zombies

Das führt zu einer interessanten Entdeckung: stirbt ein White Walker, hören auch die von ihm geschaffenen Zombies auf zu "leben". Im Grund genommen müssten die Menschen also nur die White Walker besiegen, dann wären auch die Zombies weg ... Aber wie viele White Walker gibt es?

Auch eine zweite Entdeckung gibt es: Die Zombies, wights heißen sie in Buch und Serie, können um Hilfe rufen, wenn sie in Not geraten. Und ihre "Brüder" und Erschaffer hören sie. Und sie sind erstaunlich schnell. Was dazu führt, dass die Expedition zwar wie geplant einen Zombie fängt, dann aber selbst gefangen ist: auf einer Insel inmitten eines halb zugefrorenen Sees. Hilfe muss her.

Jon Snow kriegt nicht einmal einen Schnupfen

Und jetzt wird es unrealistisch: Gendry läuft zur Wall zurück, dort wird ein Rabe zu Daenerys geschickt und die kommt - entgegen dem Rat von Tyrion - mit ihren Drachen angeflogen, um Jon und seine Mannen zu retten. Das geht alles schnell, verdammt schnell. Zur Erinnerung: Dragonstone liegt auf der Höhe von King's Landing.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (HELEN SLOAN)

Trotzdem schön, wenn eine starke Frau einmal die in Not geratenen Männer retten darf und nicht umgekehrt. Daenerys zahlt einen hohen Preis: Der Night King tötet ihren Drachen Viserion. Sie fliegt - und Jon bleibt zurück. Die Logik leidet hier schon heftig. Er bricht im Eis ein, wird von "Deus ex machina" Onkel Benjen (jetzt wirklich tot) gerettet, reitet durch die Kälte, ist halb erfroren, aber er kriegt nicht einmal einen Schnupfen! Und der Night King scheint gar nicht daran interessiert zu sein, ihn zu töten. Hat George R.R. Martin den Zombie-König in den Plot eingeweiht? Oder war er schlicht abgelenkt von der Vorfreude, dass er bald einen Drachen reiten kann. Denn der tote Viserion wird aus dem Wasser gezogen und seine Augen leuchten bald eisig blau.

"Dany?" Lieber nicht

Wohin die Reise von Daenerys und Jon geht, ist am Ende dieser Folge glasklar: „A bit longer“, seufzt sie auf der Wall, nach ihm Ausschau haltend. Später schaut sie zu, wie er halb ohnmächtig am Schiff entkleidet wird (Die Narben! Das Sixpack!) und sitzt an seinem Bett. Und auch Jon - wieder erwacht, die Nase läuft nicht - ist höchst interessiert: seinen "Dany"-Fauxpas macht er schnell wieder gut, indem er ihr die ewige Treue schwört. Eine rein militärische Allianz freilich, wie Tyrion nur zu gut weiß ...

Littlefingers Intrigenspiel

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (HELEN SLOAN)

Viel Platz war in der Folge nicht für andere Handlungsstränge. Genug, damit Sansa und Arya in der Krypta darüber streiten, wer schuld am Tod des Vaters hat. Wie Petyr 'Littlefinger' Baelish die beiden Schwestern gegeneinander aufzuhetzen versucht, ist gleichzeitig enervierend für den Zuschauer wie auch ein bisschen dröge. War er damals in King's Landing auch so plump, als er er Ned Stark betrog? Und wenn wir schon bei Schuld sind: er war es, der  Ned ins Verderben geschickt hat.

Auffälliges:

  • Woher haben die White Walker die Ketten?
  • Die Folge ist ein Rückschlag für Fans der Drachenreiter-Theorien. Denn Viserion kann nun niemand mehr reiten außer dem Nachtkönig. Oder doch? Jemand mit übersinnlichen Fähigkeiten vielleicht? Wie Bran?

Zitate der Folge:

  • Tormund Giantsbane: "Nope, it's pussy for me. I have a beauty waiting for me back in Winterfell. If I ever get back there. Yellow hair, blue eyes, the tallest woman you've ever seen. Almost as tall as you."
  • Sandor 'The Hound' Clegane: "Brienne of Tarth."
  • Tormund Giantsbane: "You know her?"
  • Sandor 'The Hound' Clegane: "You're with Brienne of fucking Tarth?"
  • Tormund Giantsbane: "Well, not with her yet. But I see the way she looks at me."
  • Sandor 'The Hound' Clegane: "How does she look at you? Like she wants to carve you up and eat your liver?"
  • Tormund Giantsbane: "You do know her."
  • Daenerys Targaryen: "Jon Snow is not in love with me."
  • Tyrion Lannister: "Oh, my mistake. I suppose he stares at you longingly because he’s hopeful for a successful military alliance."

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