Warum Ecuador Assange satt hatte

Die Botschaft von Ecuador.
Die Botschaft von Ecuador.(c) AFP (NIKLAS HALLE'N)
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Mangelnde Hygiene, Störaktionen, Agitation: Julian Assange brachte Gastgeber in der Botschaft in London gegen sich auf. Ecuador zahlte einen politischen und wirtschaftlichen Preis.

2487 Tage dauerte die Ko-Existenz Julian Assanges mit den Diplomaten in der ecuadorianischen Botschaft in London. Es ähnelte zunehmend einer Wohngemeinschaft, in der die Atmosphäre vergiftet ist und die WG-Partner zerstritten sind. Beschwerden über mangelnde Hygiene, gegenseitige Behinderung und aggressives Verhalten häuften sich in dem Nervendrama im Nobelviertel Knightsbridge.

Der australische Hacker, der unter seinem Codenamen „Mendax“ notorische Berühmtheit erlangt hatte, reichte Klage gegen seine Gastgeber ein. Die überlegten wiederum, wie sie ihren ungeliebten Gast so rasch und geräuschlos wie möglich loswerden konnten. Dass Assange, der 2011 brisante Depeschen von US-Diplomaten enthüllt hatte, ein Jahr später selbst in einer Botschaft Zuflucht suchte, war ohnehin eine ironische Pointe.

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