Die Sehnsucht der Finnen nach dem Sozialstaat

Der sozialdemokratische Spitzenkandidat Antti Rinne hat gut lachen mit Ex-Premier Juha Sipilä.
Der sozialdemokratische Spitzenkandidat Antti Rinne hat gut lachen mit Ex-Premier Juha Sipilä. (c) REUTERS (LEHTIKUVA)
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Eine Mitte-rechts-Koalition hat Finnland aus der Wirtschaftskrise geführt, doch die oppositionellen Sozialdemokraten gehen als Favoriten in die Parlamentswahl am Sonntag.

Stockholm/Helsinki. Ein führungsloses Finnland geht am Sonntag zur Wahl. Erstmals seit 20 Jahren könnten die deutlicher als andernorts linksgerichteten Sozialdemokraten bei den finnischen Parlamentswahlen am Sonntag wieder als stärkste Kraft hervorgehen. Umfragen sehen die Partei von Antti Rinne bei 20 Prozent. Der Spitzenkandidat profitiert vor allem vom Ärger vieler Finnen über den Abbau des Wohlfahrtsstaats in den vergangenen Jahren.

Bereits vor über einem Monat ist der seit 2015 amtierende bürgerliche Ministerpräsident, Juha Sipilä, zurückgetreten. Seine Zentrumspartei und deren Partner, die rechtsliberale Sammlungspartei und die 2017 aus der rechtspopulistischen Partei Wahre Finnen abgespaltene Blaue Zukunft, hatten keine Mehrheit für ihre große Sozial- und Gesundheitsreform mehr zustandegebracht. „Wie ein Unternehmen“ wollte der IT-Multimillionär Finnland führen. Immerhin gelang es Sipilä, sein Land aus der schlimmsten wirtschaftlichen Krise seit den 1990er-Jahren zu führen.

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