Die Anklage ist wackelig, die Strafe könnte geringer als erwartet ausfallen.
New York. Die entscheidende Frage ist nicht ob, sondern wann Julian Assange an die USA ausgeliefert wird. Zwar will der Australier gegen seine Überstellung ankämpfen. Er beruft sich auf die Pressefreiheit und ist der Meinung, mit der Veröffentlichung von US-Militärgeheimnissen nicht das Gesetz gebrochen zu haben. Doch ist es unwahrscheinlich, dass er damit Erfolg hat.
Australien wird sich nicht einmischen, es sieht die Sache als Angelegenheit zwischen Großbritannien und den USA. Dass London Assange Asyl gewährt und so seinen Verbündeten jenseits des Atlantiks verärgert, darf bezweifelt werden. Das Verfahren könnte sich aber lang hinziehen, die britische Labour Party spricht sich vehement gegen eine Auslieferung aus.