Aktionär fordert Abberufung des Aufsichtsratschefs.
Frankfurt. Die Hauptversammlung der Deutschen Bank soll nach dem Willen des kritischen Aktionärs Karl-Walter Freitag erneut über die Abberufung von Aufsichtsratschef Paul Achleitner abstimmen. Freitags Anwalt kündigte einen entsprechenden Ergänzungsantrag wegen Achleitners Eintreten für eine Fusion mit der Commerzbank und der „schlechten Leistung“ des langjährigen Aufsichtsratschefs an. Im Vorjahr scheiterte Freitag mit dem gleichen Anliegen: Trotz heftiger Kritik der Aktionäre an Achleitner stimmten nur neun Prozent für eine Abwahl des Österreichers.
Über die laufenden Fusionsverhandlungen mit der Commerzbank verlor die Deutsche Bank in ihrer Einladung zur Hauptversammlung am 23. Mai kein Wort. Deutschlands größtem Geldhaus steht somit wieder ein turbulentes Aktionärstreffen ins Haus. Zwar schaffte das Institut 2018 den ersten Gewinn seit vier Jahren, doch der Absturz des Aktienkurses sorgt für viel Unmut unter den Anlegern. Der als streitbarer Aktionär bekannte Freitag will zudem, dass die Aktionäre dem Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigern.
Der „Spiegel“ berichtete indes, dass Achleitner – sollte es zum Zusammenschluss mit der Commerzbank kommen – zumindest für eine Übergangsphase seinen Posten als Aufsichtsratschef behalten würde. Geleitet werden solle das neue Mega-Institut von Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing, heißt es in dem Bericht. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2019)