Andreas Okopenko: Zigarettenautomat gegen die Einsamkeit

Bedeutender Dichter, dessen Bücher manchem Literaturliebhaber unbekannt sind: Andreas Okopenk
Bedeutender Dichter, dessen Bücher manchem Literaturliebhaber unbekannt sind: Andreas Okopenk(c) Imagno/picturedesk.com
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Avantgardist Andreas Okopenko experimentiert mit Literatur. Er sieht sich als Spontandichter und schreibender Radikaler, der voller Ironie mit der Sprache spielt. Mit seinem „Lexikon-Roman“ aus dem Jahr 1970 ist der sanfte, scheue Autor einer der Wegbereiter von späterer Netzliteratur und Hypertext.

Dichterlesung in Floridsdorf. 1976. Gemeindebau Autokaderstraße. Ein Herr in bodenlangem, beigem Kaftan öffnet die Tür und bittet in seine bescheidene Wohnung. Vier Freunde sind gekommen. Als erste Erfrischung an dem schwülen Sommernachmittag reicht der sanfte, scheue Eigenbrötler Andreas Okopenko, der sonst gerne alleine beim Heurigen sein Vierterl genießt, seinen Gästen Schwechater-Bier. Aus der Flasche.

Im Wohnzimmer sind halbkreisförmig Lederhocker, wie man sie im Basar von Istanbul recht günstig erwerben kann, arrangiert. Gegenüber von seinen Zuhörern sitzt der Literat neben der ausladenden Topfpflanze auf einem hohen Holzschemel und liest aus seinem soeben erschienenen Buch „Meteoriten“. Rauchschwaden. Fast eine Zigarette pro Seite.

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