Rotes Kreuz meldet längsten Entführungsfall seiner Geschichte

APA/AFP/ICRC/HANDOUT
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In eineinhalb Jahrhunderten gab es keinen so hartnäckigen Fall. Nach einer vom IS einst entführten Krankenschwester wird noch immer gesucht. Dass das Rote Kreuz damit erst jetzt an die Öffentlichkeit geht, hat gute Gründe.

Das Rote Kreuz hat sich zu einer bisher unter Verschluss gehaltenen Entführung einer Mitarbeiterin in Syrien geäußert. Die neuseeländische Krankenschwester Louisa Akavi sei bereits am 13. Oktober 2013 gemeinsam mit zwei syrischen Fahrern verschleppt und jahrelang von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gefangen gehalten worden.

"Heute bitten wir öffentlich um Informationen über drei unserer Mitarbeiter, die 2013 in Syrien entführt wurden", teilte Dominik Stillhart, Einsatzleiter beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK), am Sonntag in Genf mit. Dies sei der längste Entführungsfall in der 156-jährigen Geschichte der Organisation.

Um das Leben der 62-Jährigen zu schützen, seien bisher keine Informationen zu dem Fall öffentlich geworden. "In den letzten fünf Jahren haben die neuseeländische Regierung und das IKRK immer auf der Grundlage gearbeitet, dass (sie) am Leben ist. Und diese Hoffnung besteht noch immer", sagte Neuseelands Außenminister Winston Peters.

Die Krankenschwester habe seit Ende der 1980er Jahre für das IKRK gearbeitet. Mit sechs weiteren Menschen habe sie gerade Nachschub an medizinische Einrichtungen in Idlib geliefert, als sie entführt wurden. Vier Entführte seien rasch freigelassen worden.

"Nachdem der IS seine letzten Gebiete verloren hat, waren wir der Meinung, dass es jetzt an der Zeit ist, sich zu äußern", sagte Stillhart. Ende März war die letzte syrische IS-Bastion gefallen.

(APA/red.)

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