Der Landesparteichef drängt auf eine Entscheidung noch im April. Unterdessen möchte in Innsbruck ein 26-Jähriger SPÖ-Chef werden.
In der nach wie vor vakanten Frage des Klubvorsitzes der Tiroler SPÖ im Landtag drängt Landesparteichef Georg Dornauer auf eine Entscheidung für Ende April. Er gehe davon aus, dass er nach einer Klubklausur am 28. April als Klubobmann fungieren werde, sagte Dornauer am Dienstag in Innsbruck. Das werde er dort jedenfalls "thematisiert". Die jetzige Klubchefin Elisabeth Blanik, Dornauers Vorgängerin an der Spitze der Tiroler SPÖ, wollte das vorerst nicht diskutieren: "Kein Kommentar", meinte sie lediglich.
Ursprünglich hatte Dornauer bereits nach seiner Wahl zum Parteichef Anfang März Blanik auch im Klub nachfolgen wollen. Dazu kam es jedoch nicht. In der Folge sprach der 36-Jährige von einer "zeitnahen" Übergabe. Worauf die Lienzer Bürgermeisterin Blanik wiederum verärgert reagierte und erklärte, gewählte Klubchefin zu sein.
Rückendeckung erhielt Dornauer dafür von Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda: Für ihn sei klar, dass das Vorschlagsrecht für die Besetzung dieser Position beim jeweiligen Landesparteichef liegt, in diesem Fall also bei Dornauer, meinte Drozda. Dies entspreche der Logik "auf allen Ebenen" der Partei. Dornauer sei ja mit einem "sehr eindrucksvollen Votum" zum Landesparteichef gewählt worden, erinnerte der Bundesgeschäftsführer.
Plach kandidiert für SPÖ-Vorsitz in Innsbruck
Unterdessen steht auch die Innsbrucker SPÖ vor einem personellen Umbruch an der Spitze. Der 26-jährige Gemeinderat Benjamin Plach stellt sich bei einem Stadtparteitag am 4. Mai als einziger Kandidat der Wahl zum Parteivorsitzenden, wie Dornauer verkündete.
Plach soll die Nachfolge von Helmut Buchacher antreten, der nach der schweren Wahlniederlage der SPÖ bei der Gemeinderatswahl im vergangenen Jahr seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt hatte. Dornauer bezeichnete Plach als "langfristige Lösung" an der Spitze der Stadtpartei. Diese habe man gemeinsam mit der Innsbrucker SPÖ erarbeitet.
Ursprünglich war Stadträtin Elisabeth Mayr als Favoritin auf den Chefposten gehandelt worden. Auch Dornauer sprach davon, dass eine "Personalunion" aus Stadträtin und Parteivorsitzende "Charme" gehabt hätte. Auf die Frage, ob es sich nunmehr um eine Kompromisslösung zwischen Tiroler SPÖ und Stadtpartei handelt, meinte Dornauer: "Es ist die beste Lösung". Plach werde sich vor allem um die gemeinderatspolitische Arbeit kümmern, während Mayr als Stadträtin weiter als "Gesicht nach außen" fungieren werde. "Das ist ein spannendes, doppeltes Spiel", so der Tiroler SPÖ-Chef. Die Innsbrucker SPÖ verfüge nun jedenfalls über ein "junges, dynamisches Team".
(APA)