Assisted Reality: Freihändig vernetzt

Nagarro realisiert neues Connected Worker Projekt:Smart Glasses f�r �BB-Postbus
Nagarro realisiert neues Connected Worker Projekt:Smart Glasses f�r �BB-Postbus(c) ÖBB Postbus (Katharina Stögm�ller)
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Die Abnahme von neuen ÖBB-Postbussen erfolgt künftig mittels einer speziell entwickelten Smart-Glass-Anwendung.

Die Digitalisierung macht auch bei altehrwürdigen Unternehmen wie den Österreichischen Bundesbahnen nicht halt. Bei der Tochtergesellschaft ÖBB Postbus GmbH kommen seit Kurzem etwa sogenannte Smart Glasses zum Einsatz. Diese Hightechbrillen sollen die vorgedruckten Listen und Protokolle in Papierform ersetzen, mit deren Hilfe bisher neu angeschaffte Busse nach ihrer Lieferung inspiziert und ein Abnahmebericht erstellt wurde.

Weniger Zeitaufwand, weniger Fehler

Ein zeitaufwendiger Prozess, bei dem zusätzliche Geräte wie Taschenlampen und Fotoapparate nötig waren. „Dank der Verwendung der Smart Glasses können jetzt viele Arbeitsschritte eingespart werden, und gleichzeitig wird der gesamte Prozess weniger fehleranfällig“, betont Ewald Koller, Leiter Technik bei Postbus. Alle Anwendungen können nun per Sprachbefehl gesteuert werden, Mängel mittels Spracherkennung automatisch aufgezeichnet und die Audioaufnahmen mit Speech to Text direkt in einen schriftlichen Bericht umgewandelt werden. Nach Abschluss der technischen Begutachtung wird automatisch ein kompletter Abnahmebericht erstellt und exportiert. Jährlich werden bei Postbus zwischen 240 und 280 neue Busse angeschafft und von den technischen Inspekteuren abgenommen. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Digitalisierungs- und Softwareexperten von Nagarro, einem internationalen IT-Unternehmen, das bereits Erfahrung mit Assisted-Reality-Lösungen hat. Großen Wert legte man darauf, mit dem Projekt einen sofort spürbaren Nutzen zu erzielen. „Innovationslösungen setzen sich nur dann durch, wenn das Unternehmen messbare Erfolge damit einfährt“, gibt sich Thomas Riedl, Managing Director bei Nagarro Austria, überzeugt: „Bei ÖBB Postbus wurde das bereits vor Monaten in einem sogenannten Proof of Concept (PoC) überprüft, und es zeigte sich, dass durch die Lösung viel Zeit gewonnen wird.“ Geplant ist, die Lösung künftig nicht nur bei Postbus auf weitere Bereiche auszudehnen, sondern auf den ganzen ÖBB-Konzern. Mögliche Erweiterungsszenarien bieten sich etwa für Schulungen, Wartungs- und Reparaturarbeiten an. Auch die Einbindung von künstlicher Intelligenz ist bei solchen Connected-Worker-Szenarios möglich.

Auf Digitalisierung setzt der ÖBB-Konzern auch bei seinen Frachtstrecken. Erst kürzlich unterzeichneten die Rail Cargo Group (RCG) und Digital Logistics (LLC) eine Absichtserklärung zur Digitalisierung von operativen Abläufen entlang des Asien/Europa-Korridors. Dadurch sollen schnellere Grenzabfertigungen und eine Verkürzung der End-to-End-Transitzeit ermöglicht werden. (ebe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2019)

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