Champions League: Ajax jubelt, Ronaldo fassungslos

Ajax-Jubel
Ajax-JubelAPA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Die Niederländer gewannen bei Juventus nach Rückstand 2:1 und stehen erstmals seit 1997 im Halbfinale. Barcelona stieg souverän gegen Manchester United auf.

Ajax Amsterdam setzt seinen Sensationslauf in der diesjährigen Champions League fort: Die Niederländer feierten im Viertelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin einen 2:1-Sieg und zogen nach dem 1:1 im Hinspiel erstmals seit 1997 wieder ins Halbfinale ein. Wie schon beim Achtelfinal-Coup gegen Real Madrid fixierte Ajax den Aufstieg auswärts – und drehte diesmal sogar einen Rückstand.

Denn Ronaldo hatte wie schon vor einer Woche Juventus per Kopf in Führung gebracht. Trotz der frischen Erinnerung ließ die niederländische Abwehr den Superstar nach einem Eckball gewähren, denn Ajax-Kapitän de Ligt stieß mit Veltman seinen eigenen Mitspieler um und Ronaldo bedankte sich mit dem 1:0 (28.), sein 64. Tor in einem K.o.-Spiel der Königsklasse. Vor der Pause hatten die Italiener die schnell angedachten Ajax-Angriffe wesentlich besser als im Hinspiel im Griff, kassierten aber trotzdem den Ausgleich. Ein abgerissener Schuss von Ziyech fand im Strafraum van de Beek, der eiskalt zum 1:1 abschloss (34.). Juve-Verteidiger Bernadeschi hatte geschlafen und das Abseits eindeutig aufgehoben.

In der zweiten Halbzeit drehte Ajax dann aber auf, zweimal konnte sich Juventus noch bei Torhüter Szczesny bedanken. Der Pole rettete gegen Ziyech (53.) und van de Beek (59.), im dritten Anlauf aber war auch er geschlagen. Nach einem Eckball sprang de Ligt höher als seine Gegner und köpfelte ein (67.). Die Italiener suchten in der Folge verzweifelt Ronaldo, doch zwei weitere Tore (wie im Achtelfinale gegen Atlético) und die Wende gelangen ihm diesmal nicht. Vielmehr wirbelte Ajax weiter, ein Traumtor von Ziyech zählte zurecht wegen Abseits nicht (81.). Dem Jubel der Niederländer tat das keinen Abbruch, Ronaldo trottete unterdessen mit fassungslosem Blick vom Platz.

Barcelona souverän

Nach vier Jahren Pause steht auch der FC Barcelona wieder im Halbfinale der Champions League, beim letzten Mal 2015 gelang am Ende auch der bislang letzte Titelgewinn. Dem 1:0-Sieg bei Manchester United ließen die Katalanen ein 3:0 vor eigenem Publikum folgen, als Matchwinner durfte sich Doppeltorschütze Lionel Messi feiern lassen. Mit nun 109 Treffern ist der 31-Jährige in der ewigen Torschützenliste der Königsklasse die Nummer zwei hinter dem zwei Jahre älteren Cristiano Ronaldo (126).

Vor Dienstag war der Barça-Superstar allerdings 12 Viertelfinalspiele in Folge ohne Torerfolg gewesen, gegen United merzte er diesen Makel nachhaltig aus. Zunächst war Messi nach einem typischen Solo entlang der Strafraumgrenze mit einem Schuss ins lange Eck (16.) erfolgreich, dann unter tatkräftiger Mithilfe von United-Keeper de Gea (20.). Ein möglicher dritter Treffer vom Elfmeterpunkt blieb dem Argentinier verwehrt, denn Schiedsrichter Brych nahm seinen eigentlich korrekten Pfiff nach Video-Studium kurioserweise wieder zurück (11.). Die durchaus vorhanden englischen Hoffnungen, durch einen Lattenschuss von Rashford nur 40 Sekunden nach dem Anpfiff, genährt, waren damit früh beendet.

In der zweiten Halbzeit begnügte sich Barcelona damit, United nicht vor das eigene Tor kommen zu lassen und wie schon im Hinspiel fanden die Engländer auch diesmal keine Lösungen dafür. Auf der Gegenseite ließ die Mannschaft von Ernesto Valverde Ball und Gegner laufen. Dann und wann wurde das Tempo angezogen, und dann herrschte prompt Gefahr: Eine schöne Hereingabe von Alba verwertete Coutinho schließlich zum 3:0-Endstand (61.).

(swi)

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