Autoabsatz in Österreich eingebrochen

Pkw-Neuzulassungen in der EU
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Im ersten Quartal ist der Pkw-Absatz im Jahresvergleich um 10,6 Prozent zurückgegangen. Bei Dieselfahrzeugen war das Minus besonders groß.

Die Pkw-Neuzulassungen sind heuer europaweit deutlich zurückgegangen, besonders groß war das Minus in Österreich. Von Jänner bis März wurden hierzulande 80.855 Autos neu zugelassen, was einem Rückgang im Jahresvergleich von 10,6 Prozent bedeutet. EU-weit verringerten sich die Zulassungen in den ersten drei Monaten 2019 um 3,3 Prozent.

Im März gab es ein Absatzminus von 9,7 Prozent, EU-weit von 3,9 Prozent. Auffallend dabei: Der deutsche Markt blieb nahezu stabil (minus 0,5 Prozent). Die großen Verlierer waren in Österreich Alfa Romeo, Nissan und Porsche mit einem Rückgang von über 30 Prozent. Auf der Gewinnerseite stehen Mitsubishi und Dacia mit einem Plus deutlich über zehn Prozent. VW, der Auslöser des Dieselskandals, verzeichnete ein Minus von 2,7 Prozent.

Bei Dieselfahrzeugen ging der Neuwagenverkauf im März um 16 Prozent zurück. Ein starkes Plus - auf sehr niedrigem Niveau - gab es bei den Elektroautos. "Der Hauptgrund für den kräftigen Zuwachs in Österreich war die hohe Zahl an neu zugelassenen Tesla-Model-3-Fahrzeugen: Mit 703 Neuzulassungen belegte das Model 3 den fünften Rang in der Neuzulassungsrangliste in Österreich", rechnete das Beratungsunternehmen "EY" heute in einer Aussendung vor.

Josef Schirak, Obmann des Bundesgremiums Fahrzeughandel der WKÖ, sieht den starken Rückgang bei den Neuzulassungen als Folge der verkaufsfördernden Aktionen rund um die Umstellung auf den neuen Abgasstandard WLTP im Herbst des Vorjahres sowie der Verunsicherung der Kunden durch die Diskussion um den Dieselmotor.

Heuer werde es zwar kein Jubeljahr geben, aber trotzdem einen soliden Absatz von rund 310.000 bis 315.000 Neuwagen, so Schirak. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden 341.068 Pkw neu zugelassen - das waren zwar um 3,5 Prozent weniger als 2017, dennoch war es der bisher dritthöchste Wert, den die Statistik Austria jemals erhoben hatte.

Deutliches Plus im Herbst

Nachdem es im Herbst 2018 ein deutliches Plus bei den verkaufsfördernden Tageszulassungen gegeben hat, ist es nun seit Jahresbeginn zu einem starken Minus gekommen. Mit 3.488 Autos sind laut Statistik Austria um 33 Prozent weniger Autos mit Kurzzulassungen seit Jahresbeginn in den Markt gegangen. Somit wurden 4,3 Prozent der Pkw-Neuzulassungen mit dieser verkaufsfördernden Maßnahme abgesetzt. Ein Jahr zuvor waren es 5,7 Prozent.

Die von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) bei der Vienna Auto Show im Jänner angedachten Streichung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) kommt übrigens nicht. Entsprechende Gespräche der Autobranche mit Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) seien negativ verlaufen. Nicht einmal die vom Vorgänger Hans Jörg Schelling (ÖVP) angekündigte, aufkommensneutrale Umstellung auf WLTP habe es gegeben, so Schirak im Gespräch mit der APA. Mittlerweile habe es für den Finanzminister dadurch "wesentliche Mehreinnahmen" gegeben.

Wobei die wahren Kostenfallen ohnehin wo anders lauern - und zwar beim Wiederverkauf. Wer eine Auto der gehobenen Mittelklasse kauft, wie etwa einen 5er BMW oder einen Audi A6, verliert pro Jahr rund 10.000 Euro. Und das bei einer relativ geringen Kilometerleistung von 10.000 Kilometern, rechnete die Online-Kleinanzeigenplattform willhaben.at am Mittwoch vor. Wer eine Klasse drüber weiterverkauft, muss sich auf Verluste von bis zu 15.000 Euro einstellen. Bei einem VW Golf sei mit einem Preisverfall von rund 2.000 Euro pro Zulassungsjahr zu rechnen.

(APA)

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