Das Abendmahl aus kulinarischer Sicht: Auch Fanta, göttliche Tortillas oder Öl von Maria Magdalena wurden bzw. werden noch bei der Eucharistie aufgetischt, erzählt Kirchenhistoriker Anselm Schubert im Buch „Gott essen“.
Was darf es sein zur Kommunion? Cola und Kokosnuss – oder ein bisschen Whiskey? Wer sich als Kind an die Weizenhostie gewöhnt hat und später vielleicht noch an den Messwein, wird sich vielleicht nie die Fragen gestellt haben, die den deutschen, an der Uni Erlangen-Nürnberg lehrenden Kirchenhistoriker Anselm Schubert zu seinem Buch „Gott essen“ getrieben haben: einer kulinarischen Geschichte des Abendmahls, einer Food History des Christentums.
„Die oft komische Fallhöhe zwischen der religiösen Überhöhung des Abendmahls und seiner bisweilen sehr profanen Realität in Form irgendwelcher krümeliger und flüssiger Substanzen“ habe seine Neugier geweckt, schreibt Schubert. Und da die Kirchengeschichte sich um diese „profane Realität“ bisher kaum gekümmert hat, hat er aus theologisch exotischen Quellen geschöpft, wie Spezialstudien zur deutschen Brotgeschichte, Memoiren französischer Önologen und portugiesischer Missionare, Zeitungsartikeln und polynesischen Fachzeitschriften.