Social Business

Social Entrepreneurs: Zwischen den Stühlen

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Der Trend zum Social Business führt zu mehr Organisation und dem Wunsch, sich selbst klar zu definieren.

Für Wirtschaftstreibende ist Social Entrepreneurship ein alter Hut. Seit Jahren wird der Trend zu mehr sozialem Unternehmertum heraufbeschworen. Millenials wollen sinnstiftende Arbeit leisten, deshalb werden mehr soziale Unternehmen gegründet, heißt es. Bei Endverbrauchern, Statistiken und letztlich auch Investoren ist die Message aber nicht in gleichem Maße angekommen. Weder werden in Österreich im großen Stil Zahlen zu Social Entrepreneurs eingehoben, noch können Kunden und zum Teil auch Investoren klar zwischen Social Entrepreneurship und Spenden-basierten Unternehmen unterscheiden. Zu dem Ergebnis kam auch eine Umfrage von Thomson Reuters unter 900 Experten: Viele verstünden nicht, was Social Entrepreneure machen. Das mache es schwieriger, Investoren und Förderungen zu bekommen.

"Man hat das beste aus zwei Welten, sitzt aber gleichzeitig immer zwischen den Stühlen", sagt Constanze Stockhammer, Geschäftsführerin vom Social Entrepreneurs Network Austria (SENA). Die Organisation wurde erst vor kurzem ins Leben gerufen und feiert im Mai ihren Kick-off. Das Netzwerk soll als nationale Interessensvertretung und Anlaufstelle für soziale Unternehmen agieren. Gleichzeitig wollen sie Aufklärungsarbeit betreiben. Ein Kriterienkatalog wird rein profitorientierte Unternehmen, NPOs und Social Entrepreneurs voneinander abgrenzen. Mitglieder können nur Führungskräfte aus letzteren werden. Hauptunternehmsgegenstand muss der Social Impact sein, nicht das Produkt oder die Dienstleistung. Und die Finanzierung muss autonom und unabhängig von Spendengeldern funktionieren.

Zum Vorbild hat sich die Organsiation das deutsche Netzwerk SEND genommen. Beim Nachbarn seien auch Infrastruktur und Förderwesen für Social Entrepreneurs weiter fortgeschritten. „Andere Länder haben schon früher auf den Trend reagiert und Social Businesses auch auf die politische Agenda gesetzt. In Österreich hat der Sektor noch ein Sichtbarkeitsproblem", sagt Stockhammer.

Auch Barbara Inmann, Geschäftsführerin von Impact Hub in Wien, sieht das Interesse an Social Businesses wachsen. Die inhaltliche Abgrenzung zu anderen Unternehmen nimmt sie allerdings nicht als Problem wahr: „Dem Kunden ist es im Endeffekt egal, ob sich das Unternehmen komplett autonom durch den Markt oder mit Spenden finanziert. Das Produkt zählt". Außerdem gäbe es hier unzählige Graustufen. Im Endeffekt könnte man argumentieren, jedes Unternehmen sei sozial, denn es schaffe Arbeitsplätze.

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