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Die Rückkehr der kurzen Popsongs

Universal Music
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Popsongs wurden seit dem Jahr 2000 um dreißig Sekunden kürzer, immer mehr Charthits bringen es auf weniger als zweieinhalb Minuten. Das hat auch mit Streamingdiensten wie Spotify zu tun. Eine Vermessung.

Als Guns N' Roses im Jahr 1992 ihren Song „November Rain“ herausbrachten, mussten sie ihn empfindlich kürzen: Von einer angeblich rund 25-minütigen Originalversion blieben 8:55 Minuten übrig. Damit war das Lied immer noch länger als Don McLeans „American Pie“ (1972), mit 8:37 Minuten das längste Lied, das es bisher auf Platz eins der US-amerikanischen Billboard-Hot-100-Charts geschafft hat. Derzeit auf Platz eins rangiert dort der Country-HipHop-Hybride „Old Town Road“ vom US-Rapper Lil Nas X. Länge: Stolze 2:37 Minuten – und das in der erweiterten Version, die Lil Nas X gemeinsam mit Billy Ray Cyrus eingespielt hat. Das Original, das es ebenfalls an die Spitze der US-Charts geschafft hat, ist schon nach 1:53 Minuten zu Ende.

So plakativ der Vergleich sein mag: Popsongs werden tatsächlich wieder kürzer. Der amerikanische Datenanalytiker Michael Tauberg hat die Songlängen der US-Top-100-Hits der letzten Jahre verglichen: Im Jahr 2000 waren die erfolgreichsten Lieder im Median noch über vier Minuten lang, 2018 nur noch dreieinhalb Minuten. Zugleich stieg der Anteil jener Top-100-Hits, die kürzer als zweieinhalb Minuten sind, innerhalb weniger Jahre von einem auf über sechs Prozent.

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