High Noon in der Begegnungszone

Begegnungszone am Wiener Graben: Aus Protest gegen die Karfreitagsregelung läuten die Kirchenglocken.

Begegnungszone am Wiener Graben: Aus Protest gegen die Karfreitagsregelung läuten die Kirchenglocken. Zwei Männer laufen sich zufällig über den Weg. Der eine will nach links ausweichen, der andere nach rechts, um ein Treffen zu vermeiden. Vergeblich. High Noon: Showdown unter dem Geläut der Pummerin.

Sebastian Kurz: Hey, Django. Long time, no see. Ich höre, du hast mit dem Bauernschnapsen aufgehört. Du reitest also wieder – und das nicht mehr nur im Mühlviertel durch Wald und Wiesen, sondern mit rauchenden Colts auch in der Main Street in der Wiener City.

Reinhold Mitterlehner: Servus, Basti-Burli. Na, du traust dich was. Wieder mal einen flotten Spruch auf den Lippen. Pass auf, dass ich dir nicht einen linken Haken verpasse. Zwei Fäuste für ein Halleluja!
Kurz: Ganz ruhig, reg' dich nicht auf. Gehen wir lieber auf einen Kaffee. Vielleicht kommst du dann wieder runter. Ich spendier' dir auch ein Bier, und dann rauchen wir die Friedenswasserpfeife.
Mitterlehner: Vergiss es. Ich hab' eine viel bessere Idee: Geh' in dich, geh' zur Beichte und bete zur Buße einen Rosenkranz – aber ohne Hilfe der FPÖ, von H.-C. & Co. und so.

Kurz: Schade. War total nett, dass wir uns wiedergesehen haben.
Mitterlehner: Trink doch lieber mit dem „Soberl“, dem Sobotka-Wolferl, einen Gin im Saloon – oder in der Milchbar. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2019)

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