Game Boy: Ein grauer Klotz feiert Geburtstag

Auch heute noch fasziniert der Nintendo-Klassiker.
Auch heute noch fasziniert der Nintendo-Klassiker. imago images / Thomas Eisenhuth
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Vor 30 Jahren revolutionierte der japanische Hersteller mit dem Game Boy die Spielewelt und legte den Grundstein für mobile Konsolen.

Nintendo kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Am 23. September feiert das Unternehmen 130-jähriges Bestehen. Das ist ein stolzes Alter. Beim Spielespezialisten gibt es aktuell noch mehr Gründe, die Sektkorken knallen zu lassen. Eines der ikonischen Produkte hat nun auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Rücken. Der Game Boy wird 30.

Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahr 1889 mit Spielkarten. Firmenpatriarch Fusajiro Yamauchi machte sich an die Herstellung traditioneller japanischer „Hanafuda“-Karten in Handarbeit, selbst das Papier kam aus eigener Produktion. Ein stabiles Geschäft, das nicht große Wachstumsaussichten bot. Die Japaner versuchten sich in vielen Geschäftsfeldern. Unter anderem betrieb Nintendo eine Taxifirma, ein Stundenhotel oder produzierte Kinderwagen.

Der lange Weg zum Game Boy

Erst der Enkel Hiroshi Yamauchi entdeckte das Geschäftsfeld, in dem Nintendo auch noch erfolgreich tätig ist. Nach dem sehr erfolgreichen Start des Nintendo Entertainment System (NES) im Jahr 1983 begann die Blütezeit des Unternehmens. In den 1980er-Jahren entstanden Figuren wie Super Mario oder Donkey Kong, die bis heute die Verkäufe antreiben. 1989 sorgte Nintendo mit dem Game Boy und dem Spiel „Tetris“ für den Durchbruch des Computerspielens für unterwegs.

Ein grauer Kasten mit vier Tasten, einem Steuerkreuz und einer 2,6 Zoll großen Schwarz-Weiß-Darstellung auf einem leicht grünlichen LCD-Display sollte Nintendo zu Weltruhm verhelfen. Dabei war die Skepsis zu Beginn groß. Technisch war der Game Boy den mobilen Konsolen der Konkurrenz unterlegen. Segas Game Gear und das Lynx von Atari hatten bereits Farbbildschirme. Auf den ersten Blick ein klarer Vorteil, der sich dann im Spielbetrieb als größter Haken entpuppte. Die Akkulaufzeit war sehr schlecht. Anders beim Game Boy. Stundenlang konnten Blöcke übereinandergelegt werden, und wenn bei Autofahrten in den Urlaub die Melodie von „Tetris“ für Eltern dann doch zur Qual wurde, konnte man Kopfhörer anschließen.

Besonders „Tetris“, das der Konsole immer beigelegt war, ist mit dem Game Boy eng verbunden. Zwar erschien das Spiel schon Jahre vorher, aber erst durch die tragbare Konsole wurde das Spiel des Russen Alexei Leonidowitsch Paschitnow zum Welthit. Viel hatte der Programmierer nicht davon. Da er damals für den Staat arbeitete, war „Tetris“ als Allgemeingut angesehen, und er bekam keine Tantiemen.

Der Game Boy lebt weiter

Nach und nach kamen immer mehr Spiele für den Game Boy auf den Markt. Und auch Zubehör. So gab es den wiederaufladbaren Akku, die Lampe oder auch ein Dialogkabel, um gegeneinander spielen zu können. In den Jahren darauf folgten verschiedene Ableger. Und auch heute noch ist in der Nintendo Switch die DNA des Game Boy zu erkennen. Das Steuerkreuz und die A-, B-Tasten gehören heute noch dazu.

Nach und nach kamen immer mehr Spiele für den Game Boy auf den Markt. Und auch Zubehör. So gab es den wiederaufladbaren Akku, die Lampe oder auch ein Dialogkabel, um gegeneinander spielen zu können. In den Jahren darauf folgten verschiedene Ableger. Und auch heute noch ist in der Nintendo Switch die DNA des Game Boy zu erkennen. Das Steuerkreuz und die A-, B-Tasten gehören noch dazu.

Mehr als 120 Millionen Geräte wurden weltweit in den 30 Jahren verkauft. Selbst heute noch findet der Nintendo-Klassiker willige Abnehmer auf Verkaufsplattformen wie eBay und Willhaben. Von den knapp 1049 Spielen, die Nintendo über die Jahre auf den Markt gebracht hat, gibt es einige, die mittlerweile auch Sammlerwert haben. Für den zweiten Teil der „Teenage Mutant Ninja Turtles“ sind einige durchaus gewillt, auch mehr als 100 Euro zu bieten. Im Schnitt kosten sie aber fünf bis zehn Euro.

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