Papst Franziskus prangert "Plage der Pädophilie" an

Schweizer Garde vor Beginn der Ostermesse auf dem Petersplatz im Vatikan
Schweizer Garde vor Beginn der Ostermesse auf dem Petersplatz im Vatikan Reuters
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Ostern in Rom: Nach dem Kreuzweg und der Osternachtsmesse spricht der Pontifex am Ostersonntag den Segen „Urbi et orbi“.

Nach der Osternachtsmesse am Samstag, dem Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten im Vatikan, wird Papst Franziskus am Sonntagvormittag die Ostermesse auf dem Petersplatz (10.30 Uhr) halten und zu Mittag dann den feierlichen Segen „Urbi et orbi“ sprechen.

Dem Leiden und Sterben Jesu hat der Pontifex am Karfreitag mit einem Gottesdienst im Petersdom gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Großen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier. Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Die Predigt hielt der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa.

Traditioneller Kreuzweg. Danach betete der Papst mit Tausenden Gläubigen den Kreuzweg. Die traditionelle Zeremonie im Gedenken an den Leidensweg Jesu Christi vor 2000 Jahren, ein Höhepunkt im Osterprogramm, lief im Schein vieler Fackeln auf der sogenannten Via Crucis vor dem Kolosseum ab.

Franziskus folgte der Zeremonie von einem Pavillon auf dem Palatin-Hügel aus. Viele Gläubige hatten stundenlang vor dem Kolosseum auf den Beginn gewartet. Eine italienische Ordensfrau, Eugenia Bonetti, Vorsitzende der Vereinigung „Slaves no more“, verfasste dieses Jahr die Meditationen für den Kreuzweg und machte auf das Thema Menschenhandel aufmerksam. Auch im Jahr 2019 gebe es noch Leute, die „gekreuzigt werden“, damit andere sich bereicherten, so die Ordensschwester. Dabei bezog sie sich auf die Zwangsprostitution von Migrantinnen, besonders minderjährigen. Jeder Einzelne sei aufgerufen, sich persönlich gegen Menschenhandel einzusetzen, sagte Bonetti, die in ihren Meditationen über ihre persönlichen Erfahrungen im Einsatz für Opfer des Menschenhandels berichtete.

Gebet für Migranten. Zum Abschluss des Kreuzwegs gedachte der Papst der Migranten, die wegen „politischen Kalküls“ die Tore geschlossen vorfänden. In seinem Gebet sprach der Heilige Vater auch von der Plage der Pädophilie und beklagte dabei das Leiden der Kinder, die in ihrer „Unschuld und Reinheit“ verletzt werden. Die katholische Kirche, so der Pontifex, werde von inneren Spaltungen geplagt und von außen angegriffen.

Der Kreuzweg – mit einer Dauer von beinahe drei Stunden die längste der Osterliturgien – gilt als eine der schönsten und stimmungsvollsten Andachten im römischen Kirchenjahr. Für die Zeremonie wurden höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachten die Veranstaltung. Während der Osterfeiertage sind Tausende Soldaten für die Sicherheit in Rom im Einsatz.

(APA/dpa)

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