Papst betet für Opfer in Sri Lanka

Papst Franziskus spendet den Segen "Urbi et Orbi"
Papst Franziskus spendet den Segen "Urbi et Orbi"REUTERS
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In seiner Osterbotschaft erklärte sich Papst Franziskus mit der christlichen Gemeinschaft in Sri Lanka solidarisch.

Vor Zehntausenden Gläubigen und Touristen hat Papst Franziskus am Ostersonntag auf dem Petersplatz in Rom den Segen "Urbi et Orbi" ("der Stadt und dem Erdkreis") erteilt. Zugleich drückte er seine Trauer wegen der Serie tödlicher Explosionen in Sri Lanka aus, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen sind und weitere 500 Menschen verletzt wurden.

Franziskus betete für die Opfer "einer derartigen Gräueltat", sowie für deren Angehörige und für die Verletzten. Er erklärte sich mit der christlichen Gemeinschaft in Sri Lanka solidarisch, die zu Ostern im Gebet versammelt war, als die Anschläge verübt wurden.

Auf dem Platz hatte sich schon seit dem frühen Morgen eine riesige Menschenmenge versammelt. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachten das Gelände rund um den Vatikan. Die Zeremonie auf dem Petersplatz ist mit einem Sündenablass für alle Menschen verbunden, die den Segen in gläubiger Haltung direkt in Rom, sowie im Radio oder Fernsehen verfolgten. Auch deshalb ist der "Urbi et Orbi" sehr populär.

Beim Segen benannte das Kirchenoberhaupt die vielen Krisenherde rund um den Globus. Frieden erbat der Papst zunächst vor allem für Syrien. "Der Augenblick ist gekommen, den Einsatz für eine politische Lösung zu erneuern, die den richtigen Bestrebungen nach Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit entspricht", sagte der Papst. Er forderte "die sichere Rückkehr der Evakuierten, wie auch derer, die in die benachbarten Länder, insbesondere in den Libanon und nach Jordanien, geflohen sind".

Israelis und Palästinenser rief der Papst auf, nach einer Zukunft des Friedens und der Stabilität zu streben. Einen Gedanken widmete der Pontifex der Bevölkerung des Jemen, insbesondere den von Hunger und Krieg zermürbten Kindern, sowie Libyen, wo in den letzten Wochen wieder Menschen umgekommen seien und viele Familien gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. Der Papst betete auch für Frieden in Afrika, vor allem in Burkina Faso, Mali, Niger, Nigeria, Kamerun und Sudan.

Der Papst hofft auf Frieden in den östlichen Regionen der Ukraine und drückte dem venezolanischen Volk und Nicaragua seine Nähe aus. "Der Herr verleihe den politischen Verantwortungsträgern die Kraft, den sozialen Ungerechtigkeiten, Missbräuchen und Gewalttaten ein Ende zu setzen", sagte der Pontifex. Er rief hinzu zu Initiativen für die Bedürfnisse der Notleidenden, Wehrlosen, der Armen, Arbeitslosen und der Ausgegrenzten auf, sowie derer, die auf der Suche nach Brot, Zuflucht und nach Anerkennung ihrer Würde sind".

Der Papst hatte die Osterfeierlichkeiten am Gründonnerstag mit der traditionellen Fußwaschung in einer Strafanstalt in Velletri bei Rom begonnen. Am Karfreitag verfolgte er vom Hügel Palatin oberhalb des Kolosseums den Kreuzweg, bei dem an den Leidensweg Jesu erinnert wird. In der Osternacht hatte Franziskus im Dom die Osterwache gefeiert. Dabei wurde in der Vorhalle der Kirche das Osterlicht entzündet und in den Petersdom getragen. Der Papst taufte acht Erwachsene aus fünf verschiedenen Ländern. Für Franziskus war es nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche 2013 seine siebente Osternacht.

Für das höchste christliche Fest schmückten niederländische Blumenlieferanten den Platz vor der Basilika mit fast 55.000 Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und weiteren Blumen. Seit 33 Jahren kommt der Blumenschmuck für den Petersplatz aus den Niederlanden. Blumen aus Slowenien schmückten dagegen den Petersdom.

(APA)

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