Kinder im Waschraum eingesperrt?

Die MA 11 prüft derzeit einen Fall in einem Wiener Betriebskindergarten, in dem Kleinkinder in den Waschraum geschickt – oder gesperrt – worden sein sollen (Symbolbild).
Die MA 11 prüft derzeit einen Fall in einem Wiener Betriebskindergarten, in dem Kleinkinder in den Waschraum geschickt – oder gesperrt – worden sein sollen (Symbolbild).Danny Gohlke/DPA/picturedesk.com
  • Drucken

In einem vom Verein Kiwi betreuten Betriebskindergarten in Wien sollen Pädagoginnen Kinder in den Waschraum geschickt haben. Die beiden wurden entlassen, die Behörde ermittelt.

Wien. Nicht die „Teufelswut“, die sie als betroffene Mutter fühle, sei der Grund, warum sie sich bei der „Presse“ meldet, sondern vielmehr die Vermutung, dass noch mehr passiert sei. Ihr 22 Monate altes Kind soll nämlich im Kindergarten von einer Pädagogin allein in den Waschraum gesperrt worden sein. Vorgefallen sei das am 8. April, in einem vom Verein „Kinder in Wien“ (Kiwi) betreuten Betriebskindergarten in Wien Meidling. Wobei das Kind der Frau, die anonym bleiben will, nicht allein betroffen sei. Sechs bis acht Kleinkinder, die noch nicht reden können, sollen von zwei Pädagoginnen allein in den Waschraum geschickt – oder auch gesperrt – worden sein.

Am 8. April wurde eine Pädagogin entlassen, am Tag darauf die zweite (bei der es sich um jene handelt, die das Kind der anonym bleiben wollenden Mutter weggesperrt haben soll). „Wir haben das nur erfahren, weil ein älterer Vorschulbub das beobachtet und zu Hause erzählt hat. Mein Kind spricht noch nicht, aber ich habe schon im Jänner gemerkt, dass es sich verändert hat. Es schläft nur noch bei Licht, schreit, wenn man die Klotür schließt, und hat seine Fröhlichkeit verloren.“

Sie habe sogar Verständnis dafür, dass Pädagoginnen bei so vielen Kindern im Alter von einem bis zu sechs Jahren überfordert seien, aber natürlich nicht dafür, dass Kinder weggeschickt oder -gesperrt werden. Ihr sei es wichtig, diesbezüglich zu sensibilisieren – auch weil sie das Gefühl habe, dass es eben kein Einzelfall war.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild Garderobe eines Kindergartens.
Neuer Vorwurf

Kinder eingesperrt: War es Nötigung?

Eltern, deren Kinder strafweise im Waschraum eines Wiener Kindergartens eingesperrt wurden, drängen auf weitere Ermittlungen.
THEMENBILD-PAKET: KINDERBETREUUNG / KINDERGARTEN / KINDERKRIPPE =
Wien

Quälereien in Wiener Kindergarten: Buben bestätigen Vorwürfe

Zwei Pädagoginnen sollen Kleinkinder "weggesperrt" haben. Kleine Buben, die als Zeugen von der Staatsanwaltschaft befragt wurden, haben dies bestätigt.
Österreich

Nach Vorwürfen gegen Kindergarten: Pädagogin dienstfrei gestellt

Nach den Vorwürfen in einem Kindergarten im Nordburgenland ist die betreffende Pädagogin vom Bürgermeister dienstfrei gestellt worden. Die Kindergartenaufsicht sei mit einer Psychologin in den Kindergarten unterwegs.
Österreich

Vorwürfe gegen Kindergarten im Burgenland

In einem Bericht heißt es, in dem Kindergarten seien Kinder auf einen Hochstuhl geschnallt worden, auf dem sie die Zeit ohne Beschäftigung verbringen mussten.
Die Vorsitzende des Berufsverbands der Kindergartenpädagoginnen, Raphaela Keller, fordert kleinere Gruppen und vor allem mehr Zeit für die Kinder.
Österreich

Systemversagen Kindergarten?

Nach dem Vorfall in einem Meidlinger Kindergarten, bei dem Kinder in den Waschraum gesperrt worden sein sollen, erklärt Berufsvertreterin Raphaela Keller die Probleme im System.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.